Was steckt hinter der Racheaktion des Profil-Journalisten Emil Bobi gegen Gloria.tv?
Herr Bobi, unterschreiben Sie einen „Aufruf zum Ungehorsam“ gegen Ihre Vorgesetzten bei Profil. Wir werden dann sehen, wie lange Sie mich noch interviewen können. Profil wird mit Ihnen einen kurzen Prozess machen.“ Von Kaplan Markus Doppelbauer, Gloria.tv.
(gloria.tv) An diesem Montag veröffentlichte der Journalist Emil Bobi im antiklerikalen österreichischen Magazin „profil“ einen Racheartikel gegen das internationale Video-Portal Gloria.tv. Dieser Artikel hat eine Vorgeschichte.
Bereits Ende September bat mich Emil Bobi um ein schriftliches Interview. Er wollte über unseren „Aufruf zum Gehorsam“ berichten, der inzwischen 2247 Unterschriften gesammelt hat. Da ich dem kirchlich mit Vorurteilen belasteten Bobi nicht zutraute, dass er aus dem Interview einen fairen Text formulieren würde, knüpfte ich die Publikation an eine Bedingung. Er dürfe es nur vollständig oder gar nicht veröffentlichen. Der arme Emil Bobi war ganz schockiert: „Meinen Sie das ernst?“ – schrieb er mir zurück.
Meine Vermutung bestätigte sich: Er wollte meine Meinung nur instrumentalisieren, um dadurch seine Meinung und seine Unterstellungen in die Welt zu setzen. Das bewies er im Artikel, der Anfang Oktober erschien.
Eine weitere Bedingung bei der Interview-Abgabe war, dass ich mir vorbehielt, mein eigenes Interview auch auf der Webseite unseres Gloria.tv zu publizieren. Dieser Vorschlag versetzte Bobi in große Unruhe. Er wollte mich mit einem Maulkorb versehen und behauptete, auf das Interview ebenfalls ein Copyright zu besitzen, sodass ich es nicht veröffentlichen dürfe.
Daher werde ich Bobis Anteil im folgenden Interview, also die Fragen, stark paraphrasiert wiedergegeben. Beim Lesen meiner von „Profil“ nicht veröffentlichten Antworten wünsche ich allen viel Spaß.
Das von Emil Bobi zensurierte Interview
Zuerst wurde ich gefragt, ob der „Aufruf zum Gehorsam“ mein Einfall war.
Meine Antwort: Der „Aufruf zum Gehorsam“ ist, weiß Gott, nicht nur meine Idee. Denn er wurde inzwischen von 2247 Personen, davon 203 Priestern oder Diakonen unterzeichnet. Im Gegensatz zum Aufruf zum Ungehorsam kann er nicht auf eine riesige Medienwalze hoffen, die Tag und Nacht dafür Werbung macht. Darum sind unsere Unterschriften auch so aussagekräftig. Sie sind nicht das Produkt von Propaganda und Gleichschaltung, sondern Frucht einer persönlichen, mutigen Überzeugung.
In der zweiten Frage wurde ich nach dem Anliegen des „Aufrufs zum Gehorsam“ gefragt.
Meine Antwort: Der Aufruf will zeigen, dass die parteiischen Medien – Profil eingeschlossen - der winzigen Gruppierung um die Ungehorsams-Initiative von Msgr. Helmut Schüller zu Unrecht so viel einseitige und kritiklose Aufmerksamkeit schenken.
In der dritten Frage ging es darum, ob der „Aufruf zum Gehorsam“ eine Anti-Initiative zu Helmut Schüllers „Aufruf zum Ungehorsam sei.
Meine Antwort: Aber nein. Der Aufruf zum Ungehorsam ist die Gegenaktion zur Kirche. Keine Organisation kann auf der Grundlage von Ungehorsam gedeihen. Herr Bobi, unterschreiben Sie einmal einen Aufruf zum Ungehorsam gegen Ihre Vorgesetzten bei Profil. Wir werden dann sehen, wie lange Sie mich noch interviewen können. Profil wird mit Ihnen kurzen Prozess machen.
In der vierten Frage wurde ich nach meiner Meinung über den „Aufruf zum Ungehorsam“ befragt.
Meine Antwort: Der Aufruf zum Ungehorsam ist ein Riesenschwindel. Natürlich investieren die Medien keine Energie, um diesen Schwindel aufzudecken, obwohl das ganz leicht wäre. Der Aufruf gibt vor, für viele Pfarrer zu sprechen. Das stimmt nicht. Die genannten Ungehorsams-Priester wären bei österreichweit 5.000 Geistlichen rund fünf Prozent. Doch sehr viele Priester auf der Liste sind gar keine Pfarrer. Es gibt dort viele pensionierte, suspendierte oder laiisierte Geistliche. Sogar ein Toter ist aufgeführt. Bei den Unterstützern findet sich die exkommunizierte Donauschifferin Christine Mayr-Lumetzberger. Riesenschwindel, eben.
In der fünften Frage wurde ich nach der Wirkung meines Aufrufes in der Öffentlichkeit gefragt.
Meine Antwort: Wenn Sie unter Öffentlichkeit die Medien verstehen, dann kam von dieser Seite natürlich nichts. Die Medien sind stramme Verbündete der Ungehorsams-Priester. Darum haben sie ein Interesse, dass kritische Stimmen totgeschwiegen werden. Doch das freie Internet macht ihnen inzwischen einen großen Strich durch die Rechnung. Über diese Schiene habe ich zahllose positive Rückmeldungen erhalten.
In der sechsten Frage wurde ich nach dem Widerhall in Österreich, in der Eidgenossenschaft und im Fürstentum Liechtenstein gefragt.
Meine Antwort: Vergessen Sie Deutschland nicht. Aus dem ganzen deutschsprachigen Raum – sogar aus Luxemburg, Elsass und Belgien – kamen Zuschriften. Die Kluft zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung ist gewaltig.
In der siebten Frage wurde ich gefragt, wie viele Menschen in Österreich und im Ausland den „Aufruf zum Gehorsam“ unterschrieben hätten.
Meine Antwort: Es gibt in der Kirche keine Österreicher oder Ausländer. Wir sind alle katholisch. Der kirchliche Provinzialismus jener, die sich mit den Lokalmedien verbünden, um die Kirche im Namen von Reformen zu verbürgerlichen ist zutiefst unkatholisch und kleinkariert. Die Unterstützer sind online einsehbar. Sie werden täglich mehr. Eine genaue Statistik habe ich nicht erstellt. Das wäre noch zu früh.
In der achten Frage wurde ich gefragt, ob die katholischen Oberhirten sich zum „Aufruf zum Gehorsam“ geäussert hätten.
Meine Antwort: Diese Frage hätten Sie auch selber beantworten können, Herr Bobi. Die Bischöfe sind heute von den Medien so eingeschüchtert, dass sie es nicht mehr wagen, Partei für ihre eigene Kirche zu ergreifen. Das ist zweifellos ein Sieg, den die Medien, Ihr Magazin eingeschlossen, für sich verbuchen können. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Internet gräbt den Printmedien und dem Fernsehen von Jahr zu Jahr immer mehr das Wasser ab.
In der neunten Frage wurde ich gefragt, ob Bischöfe Unterstützung für die Initiative signalisiert hätten.
Meine Antwort: Natürlich – aber immer mit dem obligaten Hinweis, dass die Namen nicht an die Öffentlichkeit dürfen. Die Kirche hat sich in den Untergrund drängen lassen. Das ist kein Zeichen dafür, dass wir in einer freien und offenen Gesellschaft leben, finden Sie nicht, Herr Bobi? Die Medien unterdrücken heute mit ihrer einseitigen Berichterstattung die freie Meinungsäußerung.
(gloria.tv) An diesem Montag veröffentlichte der Journalist Emil Bobi im antiklerikalen österreichischen Magazin „profil“ einen Racheartikel gegen das internationale Video-Portal Gloria.tv. Dieser Artikel hat eine Vorgeschichte.
Bereits Ende September bat mich Emil Bobi um ein schriftliches Interview. Er wollte über unseren „Aufruf zum Gehorsam“ berichten, der inzwischen 2247 Unterschriften gesammelt hat. Da ich dem kirchlich mit Vorurteilen belasteten Bobi nicht zutraute, dass er aus dem Interview einen fairen Text formulieren würde, knüpfte ich die Publikation an eine Bedingung. Er dürfe es nur vollständig oder gar nicht veröffentlichen. Der arme Emil Bobi war ganz schockiert: „Meinen Sie das ernst?“ – schrieb er mir zurück.
Meine Vermutung bestätigte sich: Er wollte meine Meinung nur instrumentalisieren, um dadurch seine Meinung und seine Unterstellungen in die Welt zu setzen. Das bewies er im Artikel, der Anfang Oktober erschien.
Eine weitere Bedingung bei der Interview-Abgabe war, dass ich mir vorbehielt, mein eigenes Interview auch auf der Webseite unseres Gloria.tv zu publizieren. Dieser Vorschlag versetzte Bobi in große Unruhe. Er wollte mich mit einem Maulkorb versehen und behauptete, auf das Interview ebenfalls ein Copyright zu besitzen, sodass ich es nicht veröffentlichen dürfe.
Daher werde ich Bobis Anteil im folgenden Interview, also die Fragen, stark paraphrasiert wiedergegeben. Beim Lesen meiner von „Profil“ nicht veröffentlichten Antworten wünsche ich allen viel Spaß.
Das von Emil Bobi zensurierte Interview
Zuerst wurde ich gefragt, ob der „Aufruf zum Gehorsam“ mein Einfall war.
Meine Antwort: Der „Aufruf zum Gehorsam“ ist, weiß Gott, nicht nur meine Idee. Denn er wurde inzwischen von 2247 Personen, davon 203 Priestern oder Diakonen unterzeichnet. Im Gegensatz zum Aufruf zum Ungehorsam kann er nicht auf eine riesige Medienwalze hoffen, die Tag und Nacht dafür Werbung macht. Darum sind unsere Unterschriften auch so aussagekräftig. Sie sind nicht das Produkt von Propaganda und Gleichschaltung, sondern Frucht einer persönlichen, mutigen Überzeugung.
In der zweiten Frage wurde ich nach dem Anliegen des „Aufrufs zum Gehorsam“ gefragt.
Meine Antwort: Der Aufruf will zeigen, dass die parteiischen Medien – Profil eingeschlossen - der winzigen Gruppierung um die Ungehorsams-Initiative von Msgr. Helmut Schüller zu Unrecht so viel einseitige und kritiklose Aufmerksamkeit schenken.
In der dritten Frage ging es darum, ob der „Aufruf zum Gehorsam“ eine Anti-Initiative zu Helmut Schüllers „Aufruf zum Ungehorsam sei.
Meine Antwort: Aber nein. Der Aufruf zum Ungehorsam ist die Gegenaktion zur Kirche. Keine Organisation kann auf der Grundlage von Ungehorsam gedeihen. Herr Bobi, unterschreiben Sie einmal einen Aufruf zum Ungehorsam gegen Ihre Vorgesetzten bei Profil. Wir werden dann sehen, wie lange Sie mich noch interviewen können. Profil wird mit Ihnen kurzen Prozess machen.
In der vierten Frage wurde ich nach meiner Meinung über den „Aufruf zum Ungehorsam“ befragt.
Meine Antwort: Der Aufruf zum Ungehorsam ist ein Riesenschwindel. Natürlich investieren die Medien keine Energie, um diesen Schwindel aufzudecken, obwohl das ganz leicht wäre. Der Aufruf gibt vor, für viele Pfarrer zu sprechen. Das stimmt nicht. Die genannten Ungehorsams-Priester wären bei österreichweit 5.000 Geistlichen rund fünf Prozent. Doch sehr viele Priester auf der Liste sind gar keine Pfarrer. Es gibt dort viele pensionierte, suspendierte oder laiisierte Geistliche. Sogar ein Toter ist aufgeführt. Bei den Unterstützern findet sich die exkommunizierte Donauschifferin Christine Mayr-Lumetzberger. Riesenschwindel, eben.
In der fünften Frage wurde ich nach der Wirkung meines Aufrufes in der Öffentlichkeit gefragt.
Meine Antwort: Wenn Sie unter Öffentlichkeit die Medien verstehen, dann kam von dieser Seite natürlich nichts. Die Medien sind stramme Verbündete der Ungehorsams-Priester. Darum haben sie ein Interesse, dass kritische Stimmen totgeschwiegen werden. Doch das freie Internet macht ihnen inzwischen einen großen Strich durch die Rechnung. Über diese Schiene habe ich zahllose positive Rückmeldungen erhalten.
In der sechsten Frage wurde ich nach dem Widerhall in Österreich, in der Eidgenossenschaft und im Fürstentum Liechtenstein gefragt.
Meine Antwort: Vergessen Sie Deutschland nicht. Aus dem ganzen deutschsprachigen Raum – sogar aus Luxemburg, Elsass und Belgien – kamen Zuschriften. Die Kluft zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung ist gewaltig.
In der siebten Frage wurde ich gefragt, wie viele Menschen in Österreich und im Ausland den „Aufruf zum Gehorsam“ unterschrieben hätten.
Meine Antwort: Es gibt in der Kirche keine Österreicher oder Ausländer. Wir sind alle katholisch. Der kirchliche Provinzialismus jener, die sich mit den Lokalmedien verbünden, um die Kirche im Namen von Reformen zu verbürgerlichen ist zutiefst unkatholisch und kleinkariert. Die Unterstützer sind online einsehbar. Sie werden täglich mehr. Eine genaue Statistik habe ich nicht erstellt. Das wäre noch zu früh.
In der achten Frage wurde ich gefragt, ob die katholischen Oberhirten sich zum „Aufruf zum Gehorsam“ geäussert hätten.
Meine Antwort: Diese Frage hätten Sie auch selber beantworten können, Herr Bobi. Die Bischöfe sind heute von den Medien so eingeschüchtert, dass sie es nicht mehr wagen, Partei für ihre eigene Kirche zu ergreifen. Das ist zweifellos ein Sieg, den die Medien, Ihr Magazin eingeschlossen, für sich verbuchen können. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Internet gräbt den Printmedien und dem Fernsehen von Jahr zu Jahr immer mehr das Wasser ab.
In der neunten Frage wurde ich gefragt, ob Bischöfe Unterstützung für die Initiative signalisiert hätten.
Meine Antwort: Natürlich – aber immer mit dem obligaten Hinweis, dass die Namen nicht an die Öffentlichkeit dürfen. Die Kirche hat sich in den Untergrund drängen lassen. Das ist kein Zeichen dafür, dass wir in einer freien und offenen Gesellschaft leben, finden Sie nicht, Herr Bobi? Die Medien unterdrücken heute mit ihrer einseitigen Berichterstattung die freie Meinungsäußerung.