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Rezia
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Keine Gnade für Menschen in zweiter Ehe. Im Bistum Chur sollen wiederverheiratete Geschiedene keine Sakramente mehr erhalten SF Samstag, 3. März 2012Mehr
Keine Gnade für Menschen in zweiter Ehe.

Im Bistum Chur sollen wiederverheiratete Geschiedene keine Sakramente mehr erhalten SF Samstag, 3. März 2012
Dolfi
@intellego 1
Hmmm, umzukehren???
Nun, die in Ihrem Sinne umkehren müssten, die wissen es nicht - und die es wissen, die müssen es nicht...Mehr
@intellego 1

Hmmm, umzukehren???
Nun, die in Ihrem Sinne umkehren müssten, die wissen es nicht - und die es wissen, die müssen es nicht...
Dolfi
Dass man sich solch einen Quatsch von chaotischen Aufzählungen am Fernsehen ansehen, anhören muss, ist ja shon tragisch genug. Wer um Gottes Willen hat denn diesen Text redigiert? Da werden doch gleich alle Sakramente aufgezählt..,. dabei geht es gar nicht um die hl. Kommunion, sondern um die Unfähigkeit zu beichten bei unüberwindlicher Situation der Todsünde. Das allein zieht die Nicht-Kommunkion …Mehr
Dass man sich solch einen Quatsch von chaotischen Aufzählungen am Fernsehen ansehen, anhören muss, ist ja shon tragisch genug. Wer um Gottes Willen hat denn diesen Text redigiert? Da werden doch gleich alle Sakramente aufgezählt..,. dabei geht es gar nicht um die hl. Kommunion, sondern um die Unfähigkeit zu beichten bei unüberwindlicher Situation der Todsünde. Das allein zieht die Nicht-Kommunkion nach sich.
Tja, man rennt halt seit Jahrzehnten einfach kopflos, schön brav der Bankreihe nach, zur Kommuniokn, wenn es gut geht, mit einer einmal im Jahr gehaltenen Bussandacht. Das musste ja so kommen... während man kaum noch Beichtgelegenheiten anbot!
Ich verstehe nicht, warum denn alles zur Kommunion lauen will? Würden sie doch genau so entschieden dafür streten, zur Beichte gehen zu dürfen...!?
Aber, ja, die "Beichte" wuerde den Menschen ja mehr oder wniger genommen!

Und nchwas: Früher hat man uns gelehrt, bei irgend einem Zweifel, lieber die geistige Kommunion zu empfangen als die sakramentale...
Na servus! Davon wissen die meisen Katholiken und ihre wundersamen beichtewegführenden Seelsorger heute gar nix mehr!

Fazit:
Der eucharistische Chaos hat seine Väter:
- die Handkommunion, weil die Ehrfurcht darunter leidet (in den aller-, allermeisten Fällen)
- die Bank-nach-Bank-Kommunion ohne nach der Würdigkeit zu fragen
- der Rauswurf der Beiststühle aus derr Kirche mit praktisch keiner Beichtgelegenheit (es sei denn "nach Voranmeldung?!")
- die Bussandacht als "Beichtersatz" und nicht selten mit Lossprechung, was eine Katastrophe ist (das zu beweisen ist kein Problm)
- die "verpalaverte" Messe mit x Ansprachen und Erklärungen (meistens der selbst gebastelten Texte der "Messe")
- der völlig unzulänglche Religonsunterricht seit Jahrzehnten über das Wesen der hl. Kommunion
- die Einführung der "Brothostien", absichtlich recht dick und bruan gebacken, um Brot zu gleichen; aberden mit BROT hat die konsekrierte Hostie nun wirklich null und nix hzu tun.
- die Kommunion unter beiderlei Gestalten
usw.
Auf Wunsch können noch einige "Zerstreuungen" und "Lustbarkeiten" rund um den Kommunionempfang herum aufgeführt werden. Dass das eingetreten ist, was wir heugte um die hl. Kommunkion herrum haben, war voraussehbar - (oder doch besser, vorausplanbar und daher in kauf genommen?)
(bitte bitte, jetzt nicht alles, was ich da aufzählte, unbedingt einzeln auszuprobieren! 😈 ✍️ :)
intellego1
Ich glaube auch, daß es höchst an der Zeit wäre
umzukehren, dann wären solche Hirtenbriefe nicht
notwendig. Und das Wort "Wiederverheirat"
könnten wir dann abschaffen.
elisabethvonthüringen
Irgendwie liegt das Thema in der Luft.
Aus dem Leitartikel "Gauck: Kritik, Chance, Ehe" von Markus Reder für Die Tagespost:
>> Auch dies gilt es festzustellen: Das katholische Eheverständnis ist in unserer säkularen und pluralistischen Gesellschaft längst Minderheitenmeinung. Mehr noch: Die katholische Ehe – wie katholisches Leben überhaupt – ist inzwischen ein radikaler Gegenentwurf zu dem, wie …Mehr
Irgendwie liegt das Thema in der Luft.
Aus dem Leitartikel "Gauck: Kritik, Chance, Ehe" von Markus Reder für Die Tagespost:

>> Auch dies gilt es festzustellen: Das katholische Eheverständnis ist in unserer säkularen und pluralistischen Gesellschaft längst Minderheitenmeinung. Mehr noch: Die katholische Ehe – wie katholisches Leben überhaupt – ist inzwischen ein radikaler Gegenentwurf zu dem, wie heute die große Mehrheit lebt. Schon evangelische Christen teilen das katholische Eheverständnis nicht.

Will man die Bedeutung der katholischen Ehe stärken, genügt es nicht, über fehlende Vorbilder zu klagen. Auch die Kirche muss sich fragen lassen, ob sie genug dafür tut, dass die sakramentale Ehe unterscheidbar ist und bleibt. Wie deutlich sichtbar wird das unterscheidend Andere, das unterscheidend Katholische? Das beginnt bei der Ehevorbereitung, geht über die Frage des Sakramentenempfangs (Trauung für jeden?) bis hin zur Ehebegleitung und zur Diskussion über die Wiederverheiratung Geschiedener. Wo das unterscheidend Andere wieder deutlich sichtbar wird, gewinnt das Katholische neue Leuchtkraft und damit Attraktivität. Das betrifft die Ehe im Besonderen, gilt aber ganz grundsätzlich. Ein katholischer Aufbruch, ein gesellschaftlicher Erneuerungsprozess beginnt da, wo inmitten einer sich ausbreitenden Diktatur des Relativismus überzeugend und gewinnend anders gelebt wird.<<

Ganzer Artikel hier.
chachette
Hey, Mann, schon mal dran gedacht, dass Jesus dich liebt?
studiosus
Zynisch ist auch der Pfarrer von Volketswil:
Bischof Huonder ruft Seelsorger dazu auf, «sich den betroffenen Gläubigen mit besonderem Feingefühl zuzuwenden». Wie interpretieren Sie das?
Das würde eine Kontrolle der Gläubigen bedeuten, die ich ablehne. Eine Durchleuchtung von Kirchgängern auf ihre Motivation, beispielsweise Jugendlicher bei der Firmung, würde ich zudem nicht empfehlen, denn das …Mehr
Zynisch ist auch der Pfarrer von Volketswil:

Bischof Huonder ruft Seelsorger dazu auf, «sich den betroffenen Gläubigen mit besonderem Feingefühl zuzuwenden». Wie interpretieren Sie das?

Das würde eine Kontrolle der Gläubigen bedeuten, die ich ablehne. Eine Durchleuchtung von Kirchgängern auf ihre Motivation, beispielsweise Jugendlicher bei der Firmung, würde ich zudem nicht empfehlen, denn das Resultat könnte erschreckend sein.

Mit anderen Worten: er ist gegen Feingefuehl und geht nach dem Motto: nicht hinterfragen, einfach machen lassen

www.zol.ch/…/27632127

oder auch eine interessante Formulierung:

Ich werde beispielsweise auch in Zukunft dem Wunsch entsprechen, wenn ein katholischer Mann und eine reformierte Frau gemeinsam das Abendmahl empfangen möchten. Das ist meine gastfreundschaftliche Pflicht als Seelsorger.

Und was die letzte Antwort mit der gestellten Frage zu tun hat, daran ràtsel ich jetzt noch 😲
elisabethvonthüringen
Kommunion als Gesellschaftliches Ereignis, die 845.
Priester, der einer lesbischen Frau Kommunion verweigerte, soll aus Erzdiözese entfernt werden . Nun, die Wut der Dame kann ich ein wenig verstehen, handelte es sich hierbei schließlich um die Beerdigung ihrer Mutter. Jedoch hat dieselbe Dame zuvor dem Priester deutlich gemacht, daß sie, äh, praktiziert und da auch auf das Urteil der Kirche pfeift. …Mehr
Kommunion als Gesellschaftliches Ereignis, die 845.

Priester, der einer lesbischen Frau Kommunion verweigerte, soll aus Erzdiözese entfernt werden . Nun, die Wut der Dame kann ich ein wenig verstehen, handelte es sich hierbei schließlich um die Beerdigung ihrer Mutter. Jedoch hat dieselbe Dame zuvor dem Priester deutlich gemacht, daß sie, äh, praktiziert und da auch auf das Urteil der Kirche pfeift.

Ich habe hierzu vor einigen Wochen mal was auf fb geschrieben und denke, daß es auch hier paßt:

Sprechen wir doch mal eine ehrliche Sprache. Es geht doch, wenn man von "Ausgrenzung" spricht, hier um das "geschwisterliche" Mahl, was wir jeden Sonntag gemeinsam halten. Dieses Mahl, wo, ich weiß nicht aus welchem Grund, ihm ein derart gemeinschaftlicher Akt angedichtet wird, so daß es ausgrenzend sei, Wiederverheiratete oder Homosexuelle davon auszuschließen. Ist es denn wirklich so?

Es gab Zeiten, da wurde vor dem Empfang der Kommunion folgendes gesagt: "Wer HEILIG ist, der trete hinzu, wer es nicht ist, tue Buße". Die Heilige Eucharistie ist etwas, was man nur im Stand der Gnade empfangen darf. Und ja, viele wissen das gar nicht mehr, was ein Jammer und letztlich die Wurzel des Übels ist. Natürlich, wenn jeder, der fremdgeht, der flucht, der im Suff nicht mit dem Respekt, den es fordert, vom Allmächtigen spricht, kurz: wenn jeder SÜNDER (jawoll!) ohne vorher es zu bereuen und zu beichten nach vorne läuft, dann fragt man sich, ob das nur noch ein gemeinschaftsmahl ist und dann könnten doch auch andere Sünder hervortreten.

Aber das ist nicht Lehre der Kirche und nicht sinn der Eucharistie! Die Eucharistie ist KEIN gemeinschaftliches Ereignis in erster Hinsicht, und, hart ausgedrückt, schon gar nicht mit Sündern.

Was ist also zu tun? Ich denke, eine eigene strengere Gewissenserforschung, und daß man im Zweifelsfall halt auch in der Bank sitzen bleibt, würde schon was bewirken. Es ist absolut keine Schande, sondern meiner Meinung nach sogar etwas, wovor ich tiefen Respekt habe, wenn Leute andächtig nicht die Hl Kommunion empfangen. Demut kann auch eine Brücke sein, indem man sich mit dem Wiederverheirateten Geschiedenen und dem Homosexuellen bewußt wird, daß man auch selbst grad mit Gott nicht ganz im Reinen ist und vllt mal einfach hinten sitzen bleibt.

Mehr noch: wenn DAS der Inhalt der Eucharistie ist, dann KANN der Priester, selbst wenn er denn will, nicht wider besseren Wissens die Kommunion weitergeben.

Aber es paßt in unsere Zeit. "Ich hab ein Anrecht drauf" - man hat immer ein Recht auf alles, ohne was dafür tun zu müssen. Das ist jedoch keine Freiheit, sondern eigentlich die ignoranteste Form des Egoismus.

Vielleicht wäre es hier, wie in obigen Zitat ausgedrückt, das besondere, das heilige der Eucharistie wieder zu betonen. Wenn mehr Leuten wieder klar wird, daß sie vielleicht z.Zt. es ganz, ganz ehrlich mit dem "Herr, ich bin nicht würdig" meinen, dann würde man auch bei Beerdigungen keinen Zwang empfinden, die Kommunion zu empfangen.
Erzengel
Der Hirtenbrief von Bischof Huonder:
www.kath.net/detail.php
Shuca
Also ich gehe immer von Christus aus.
Wenn ich nicht glaube, kann ich machen was ich will.
Es ist für mich doch völlig egal. Es ändert sich doch nichts.
Aber wenn ich vor Christus stehe und schwöre "Bis das der Tod uns scheidet" dann ist es passiert. Dann gibt es kein zurück mehr. Oder ich gehe davon aus das dieser Gott ein Trottel ist dem man veralbern kann. Aber wahrscheinlich liegt die Sache …Mehr
Also ich gehe immer von Christus aus.
Wenn ich nicht glaube, kann ich machen was ich will.
Es ist für mich doch völlig egal. Es ändert sich doch nichts.
Aber wenn ich vor Christus stehe und schwöre "Bis das der Tod uns scheidet" dann ist es passiert. Dann gibt es kein zurück mehr. Oder ich gehe davon aus das dieser Gott ein Trottel ist dem man veralbern kann. Aber wahrscheinlich liegt die Sache ganz anders. Viele betrachten diesen Gott als einen Dienstleistungsoffizier der all ihre Wünsche zu erfüllen hat, wie sie gerade kommen.
3. "Vor der Ehe sollte man die Leute im Glauben unterrichten".
Ich weiß auch schon wie. "Wer die Frau eines anderen nur lüstern anschaut hat schon Ehebruch begangen."
Das dürfte reichen. Dann gehen sie doch lieber zum Standesamt und der Herr hat seine Ruhe.
Per Mariam ad Christum.
elisabethvonthüringen
"Jesus, Du weißt, meine Ehe ist gescheitert.
Meine Liebe zu Dir lässt mich Dich in mein Herz einschließen,
wenn ich Dich auch nicht so empfangen kann,
wie es mir vorher möglich war.
Die Liebe zu Dir lässt mich alles ertragen,
was Du mir in dieser Zeit aufgebürdet hast.
Meine Liebe zu Dir ist gewachsen, ist größer und tiefer geworden.
Du hast mir diese Liebe vergolten durch den Menschen jetzt an …Mehr
"Jesus, Du weißt, meine Ehe ist gescheitert.
Meine Liebe zu Dir lässt mich Dich in mein Herz einschließen,
wenn ich Dich auch nicht so empfangen kann,
wie es mir vorher möglich war.
Die Liebe zu Dir lässt mich alles ertragen,
was Du mir in dieser Zeit aufgebürdet hast.
Meine Liebe zu Dir ist gewachsen, ist größer und tiefer geworden.
Du hast mir diese Liebe vergolten durch den Menschen jetzt an meiner Seite. Hab Dank dafür und lass uns gemeinsam in der Liebe zu Dir wachsen und reifen, wie es im Willen Deines Vaters ist. Amen!"

(Aus einem Eintrag in einem Fürbitt-und Dankbuch, das in einer Kirche auflag-sinngemäß wiedergegeben)
Shuca
Richtig. Zu einer Ehe gehören zwei. Jeder Katholik sollte bei einer Eheschließung zuerst an Christus denken und sich einen Partner suchen der genau die selbe Einstellung hat. Wenn er das in der heutigen Zeit nicht macht, spielt er Russisch Roulette mit seinem Leben und diesem Sakrament. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter sondern in einer Zeit wo die Treulosigkeit und der Verrat alltäglich …Mehr
Richtig. Zu einer Ehe gehören zwei. Jeder Katholik sollte bei einer Eheschließung zuerst an Christus denken und sich einen Partner suchen der genau die selbe Einstellung hat. Wenn er das in der heutigen Zeit nicht macht, spielt er Russisch Roulette mit seinem Leben und diesem Sakrament. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter sondern in einer Zeit wo die Treulosigkeit und der Verrat alltäglich und der Ehebruch zum guten Ton gehört. Wer das nicht begreift wird die Schuld für sein persönliches Scheitern vor Christus immer seiner Kirche in die Schuhe schieben und niemals seine eigene Dummheit vor Christus begreifen. Ich weiß worüber ich rede. Ich habe das alles in der Praxis durchexerzit.
Per Mariam ad Christum.
AncillaDomini
Was ich nicht verstehe:
Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren solchen Ehepaaren zur Enthaltsamkeit geraten wurde. Dann durften sie auch die Sakramente wieder empfangen. Ich kenne einige Ehepaare, die so leben. Darunter auch ein Ehepaar, die - da sie ja keinen eigenen Kinder zeugen dürfen - zwei Kinder adoptiert haben. Eine der "katholischsten" Familien, die man sich nur denken kann!
Seit …Mehr
Was ich nicht verstehe:

Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren solchen Ehepaaren zur Enthaltsamkeit geraten wurde. Dann durften sie auch die Sakramente wieder empfangen. Ich kenne einige Ehepaare, die so leben. Darunter auch ein Ehepaar, die - da sie ja keinen eigenen Kinder zeugen dürfen - zwei Kinder adoptiert haben. Eine der "katholischsten" Familien, die man sich nur denken kann!

Seit einigen Monaten höre und lese ich immer wieder Diskussionen zu diesem Thema. Enthaltsamkeit kommt dabei nicht mehr vor. Heute wird vehement die Trennung als einzige Lösung gefordert. Ich finde, dass der Ansatz falsch ist. VOR der Ehe (am besten vor der ersten Ehe!!!!) sollte man die Leute im Glauben unterrichten - nicht erst, wenn sie ihr Leben bereits "verpfuscht" haben. Dann von ihnen die Zerstörung ihrer (intakten!) Familie zu fordern, ist wirklich ein starkes Stück.

So sehr ich Bischof Huonder schätze, in dieser Hinsicht kann ich ihn - wie so viele andere Priester und Bischöfe - wirklich nicht verstehen.

Auch viele Kommentare hier erschüttern mich. Wenn es nur aus eigener Schuld Geschiedene gibt, woher kommen dann die vielen verlassenen Menschen? Zu einer Ehe gehören zwei; wenn einer davon nicht mehr will, kann auch der andere - und sei er noch so fromm (!) - die Ehe nicht retten.

Ich vermisse hier eine klare Aussage seitens der Kirche und seitens der Bischöfe. Was heißt das jetzt für Menschen, die in einer solchen Situation leben? Wie eine katholische Ehe aussehen SOLLTE, ist die eine Sache. Was ist aber mit jenen Leuten, die dieses Ideal NICHT erreichen? Man verschließt hier ein bisschen die Augen vor der Realität. Aber man kann die vielen Geschiedenen Menschen und auch jene, die eine neue Partnerschaft eingegangen sind, nicht "wegradieren" - sie sind da!!! Nur zu sagen "bäh, böser Sünder" ist zu wenig. Auch dem schwersten Sünder zu sagen, "tut mir leid, du erlangst in dieser Welt keine Vergebung mehr", ist alles andere als katholisch. Warum ist man von dieser "Enthaltsamkeits-Lösung" abgekommen? Im KKK von 1993 (? ) steht das noch so drinnen. Wenn dies doch noch Gültigkeit hat und jene Ehepaare, die sich daran halten, auch heute noch die Sakramente empfangen dürfen, warum sagt das dann niemand mehr?
Ich kann mir ehrlich gesagt aber nicht vorstellen, dass gerade Bischof Huonder diesen Punkt verschweigen würde. Wann wurde das also aus dem KKK gestrichen und warum? Was ist mit jenen Ehepaaren, die bisher danach gelebt haben?
AncillaDomini
@Johannes vom Kreuz
Es gibt auch Menschen, die im erwachsenen Alter ungetauft sind. Oder jemand wurde noch nicht gefirmt (habe vor nicht allzu langer Zeit zwei Erwachsenenfirmungen erlebt). So kann es durchaus sein, dass ein Ungläubiger zum zweiten Mal verheiratet ist und sich erst Jahre später zum Glauben bekehrt. Auch für diesen heißt es "game over".Mehr
@Johannes vom Kreuz

Es gibt auch Menschen, die im erwachsenen Alter ungetauft sind. Oder jemand wurde noch nicht gefirmt (habe vor nicht allzu langer Zeit zwei Erwachsenenfirmungen erlebt). So kann es durchaus sein, dass ein Ungläubiger zum zweiten Mal verheiratet ist und sich erst Jahre später zum Glauben bekehrt. Auch für diesen heißt es "game over".
Ein weiterer Kommentar von AncillaDomini
AncillaDomini
@studiosus:
Da kann man nur hoffen und beten, dass es sich für jeden noch rechtzeitig ausgeht vor dem sterben!
Leider ist es tatsächlich so, dass eine in zweiter Ehe lebende Person, oder eine Person, deren Partner bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hat, NICHT beichten DARF - außer in Lebensgefahr, oder wenn damit das Versprechen zur Trennung verbunden ist.
Wenn also eine Frau ihren schwer …Mehr
@studiosus:

Da kann man nur hoffen und beten, dass es sich für jeden noch rechtzeitig ausgeht vor dem sterben!

Leider ist es tatsächlich so, dass eine in zweiter Ehe lebende Person, oder eine Person, deren Partner bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hat, NICHT beichten DARF - außer in Lebensgefahr, oder wenn damit das Versprechen zur Trennung verbunden ist.

Wenn also eine Frau ihren schwer kranken Mann pflegt, ist es besser, diesen in ein Heim abzuschieben. Dann darf sie beichten und er erhält die Krankensalbung. Pflegt sie ihn weiterhin und weigert sich, ihn zu verlassen, darf sie NICHT beichten und er... naja, muss halt hoffen, dass er in der Todesstunde noch rechtzeitig einen Priester bekommt 🤦
studiosus
@Latina
Exzellenz Huonder bezieht sich dabei auf die gesamtkirchliche Lehre, welche u.a. immer so geartet ist, dass "in extremis", also in Todsgefahr, die Gnadentore nochmals weit aufgerissen werden; deshalb fallen in Todesgefahr sàmtliche Einschrànkungen.
Aus diesem Grund darf in Todesgefahr sogar jeder laisierte Priester etwa die Beichte abnehmen etc... nur um zu sagen wie sehr die Kirche dann …Mehr
@Latina

Exzellenz Huonder bezieht sich dabei auf die gesamtkirchliche Lehre, welche u.a. immer so geartet ist, dass "in extremis", also in Todsgefahr, die Gnadentore nochmals weit aufgerissen werden; deshalb fallen in Todesgefahr sàmtliche Einschrànkungen.
Aus diesem Grund darf in Todesgefahr sogar jeder laisierte Priester etwa die Beichte abnehmen etc... nur um zu sagen wie sehr die Kirche dann entgegenkommt, wenn es wirklich angebracht ist und dann die Zuegel anzieht, wann dies angebracht und fuer das Seelenheil erforderlich ist
😇
Poldi
Das Grundproblem ist vielschichtig:
1.) Seit Jahren (Jahrzehnten) wird die Problematik der Ehescheidungen von den meisten (deutschsprachigen) Bischöfen nur noch selektiv behandelt. Es wird zwar von der subjektiven pastoralen Not der Betroffenen gesprochen, weniger aber von der objektiven Problematik der Wiederheirat als Aufkündigung des ersten Ehe- und Treueversprechens. So ist natürlich in der …Mehr
Das Grundproblem ist vielschichtig:

1.) Seit Jahren (Jahrzehnten) wird die Problematik der Ehescheidungen von den meisten (deutschsprachigen) Bischöfen nur noch selektiv behandelt. Es wird zwar von der subjektiven pastoralen Not der Betroffenen gesprochen, weniger aber von der objektiven Problematik der Wiederheirat als Aufkündigung des ersten Ehe- und Treueversprechens. So ist natürlich in der Öffentlichkeit der Eindruck der Unbarmherzigkeit entstanden, wenn bei (nachvollziehbaren) Gründen für eine Scheidung und einer (augenscheinlich) besseren Alternative durch die neue Partnerschaft, die Kirche bei ihrer Ablehnung bleibt. In dieser Situation wirkt der Hirtenbrief von Bischof Huonder wie eine einzelne Stimme, die leicht abgetan und in einer Schublade eingeordnet werden kann. Disziplinarische Konsequenzen sind ebenso schwer, wenn der Bischof hier ein Einzelkämpfer unter seinen Mitbrüdern bleibt (vom Schweizer Staatskirchensystem ganz abgesehen).

2.) Der Auschluss von den Sakramenten (auch der Beichte) liegt darin begründet, dass durch die Wiederheirat ein dauerhafter Zustand geschaffen wird, der nicht verändert werden kann, außer die neue Partnerschaft wird wieder aufgegeben. Darum ist auch eine Zulassung zur Beichte nicht möglich, da die objektiv schwere Sünde bestehen bleibt. Die Voraussetzung zur Absolution - der Vorsatz, nicht mehr zu sündigen - kann beim Fortdauern der zweiten Verbindung gar nicht geschaffen werden (außer in Lebensgefahr).

3.) Wenn in den Medien von der Verweigerung eines Neuanfangs gesprochen wird, dann ignoriert dies schlichtweg die Unauflöslichkeit einer gültig geschlossenen Ehe. Die Haltung der Kirche richtet sich nicht gegen die betroffenen Eheleute, sondern dient der Heiligkeit des Ehesakramentes.

Im katholischen Bereich (sowohl im Lehramt als auch in der pastoralen Praxis) ist leider der Möglichkeit einer Heilung und Versöhnung der ehelichen Beziehung der Ehepartner ganz aus dem Blickfeld verschwunden. Darum scheint es auch keine wichtig Option zu sein, dass man (auch bei schweren Differenzen) für eine Versöhnung offen ist. Auch wenn eine Trennung im Einzelfall sinnvoll und erforderlich zu sein scheint, so wird gerade durch die Wiederheirat jede Möglichkeit zur Rückkehr der Ehepartner kategorisch ausgeschlossen.

4.) Die Problematik des Sakramentenausschlusses wird durch einen anderen Umstand noch verschärft: Nur ab dem Zeitpunkt der Wiederheirat trifft diese Sanktion des Ausschlusses von den Sakramenten. Solange Geschiedene in einer Partnerschaft ohne Trauschein zusammenleben, bleibt alles wie es ist. Ihnen dürfen die Sakramente nicht verweigert werden, da kein dauerhafter Grund vorliegt, der objektiv (durch eine Wiederheirat) dokumentiert wäre. Diese Diskrepanz wird von den Gläubigen durchaus wahrgenommen und beeinflusst wohl auch die Meinung über die strenge Haltung im Falle der Wiederverheirateten.

5.) Eine Gefahr liegt auch in der zunehmenden Propagierung der kirchlichen Eheverfahren. In einer Diözese wurde der Hinweis auf die mögliche Überüfung der Gültigkeit einer Ehe einmal wie in einem Werbeprospekt beworben (sinngemäß: "Wollen sie wieder kirchlich heiraten, haben aber eine Scheidung hinter sich? Wir helfen ihnen ! ...!"). Die Eheverfahren werden oft als Hintertürchen gesehen, darum wurde auch vom Papst schon die strenge und ordentliche Prüfung der Ehenichtigkeitsverfahren angemahnt.

6.) Es wird in diesem Zusammenhang viel von Barmherzigkeit gesprochen. Ohne Beachtung bleibt dabei oft, dass auch die Barmherzigkeit der Eheleute gegeinander gefragt ist, als Grundlage ihrer Beziehung. Auf eine ausführliche Ehevorbereitung wird in vielen Diözesen und Pfarreien gar kein großer Wert gelegt.

In Österreich gibt es manche Initiativen, die hier versuchen, eine neue Grundlage für das katholische Eheverständnis zu schaffen. Das sollte immer mit gesagt werden, wenn die Problematik der Ehescheidung und der Wiederheirat thematisiert wird. Gerade von den liberalen und protestantisierenden Wortführern wird dieser Umstand zumeist ignoriert - man wartet erst, bis die Zerrüttung einer Beziehung so tief ist, dass ein anderer Weg als die Trennung unwahrscheinlich erscheint.
a.t.m
Danken wir Gott dem Herrn dafür das Er uns immer wieder wahrliche Hirten in dieser Gottes- Glaubenslosen Zeit zukommen lässt, danke seiner Exzellent Bischof Huonder 👏 🙏 👍 🤗
Eine Frage an den "WolfW Marcel Frossard, was suchen sie dann noch in der Kirche Gottes unseres Herrn, ist es der Götze Mammon der sie zurückhält? Sie können sich ruhig für die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische …Mehr
Danken wir Gott dem Herrn dafür das Er uns immer wieder wahrliche Hirten in dieser Gottes- Glaubenslosen Zeit zukommen lässt, danke seiner Exzellent Bischof Huonder 👏 🙏 👍 🤗

Eine Frage an den "WolfW Marcel Frossard, was suchen sie dann noch in der Kirche Gottes unseres Herrn, ist es der Götze Mammon der sie zurückhält? Sie können sich ruhig für die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche Gottes unseres Herrn schämen, aber bitte dann von mir aus bei den Evangelischen oder konvertieren sie in eine andere Sekte, ach ja und nehmen sie gleich Fr. Klara Obermüller mit, 🤬 😡 🤬 😡

Gott zum Gruße
POS
Wer mehr erfahren will über den "katholischen" Pfarrer Marcel Frossard kann sich hier kundig machen! Da er "sich schämt, dieser Kirche [die Bischof Huonder (und Rom, der Vatikan) vertritt] anzugehören", mag er sich tunlichst aus ihr verabschieden! Auch die "entsetzte" "Religionsexpertin" Klara Obermüller soll sich doch gleich aus der katholischen Kirche "entsetzen" lassen!
Erzengel
Bischof Huonder möchte sicherlich darauf verweisen:
www.stjosef.at/dokumente/familiaris_cons…
e) Wiederverheiratete Geschiedene
84. Die tägliche Erfahrung zeigt leider, daß derjenige, der sich scheiden läßt, meist an eine neue Verbindung denkt, natürlich ohne katholische Trauung. Da es sich auch hier um eine weitverbreitete Fehlentwicklung handelt, die mehr und mehr auch katholische Bereiche …Mehr
Bischof Huonder möchte sicherlich darauf verweisen:
www.stjosef.at/dokumente/familiaris_cons…

e) Wiederverheiratete Geschiedene
84. Die tägliche Erfahrung zeigt leider, daß derjenige, der sich scheiden läßt, meist an eine neue Verbindung denkt, natürlich ohne katholische Trauung. Da es sich auch hier um eine weitverbreitete Fehlentwicklung handelt, die mehr und mehr auch katholische Bereiche erfaßt, muß dieses Problem unverzüglich aufgegriffen werden. Die Väter der Synode haben es ausdrücklich behandelt. Die Kirche, die dazu gesandt ist, um alle Menschen und insbesondere die Getauften zum Heil zu führen, kann diejenigen nicht sich selbst überlassen, die eine neue Verbindung gesucht haben, obwohl sie durch das sakramentale Eheband schon mit einem Partner verbunden sind. Darum wird sie unablässig bemüht sein, solchen Menschen ihre Heilsmittel anzubieten.
Die Hirten mögen beherzigen, daß sie um der Liebe willen zur Wahrheit verpflichtet sind, die verschiedenen Situationen gut zu unterscheiden. Es ist ein Unterschied, ob jemand trotz aufrichtigen Bemühens, die frühere Ehe zu retten, völlig zu Unrecht verlassen wurde oder ob jemand eine kirchlich gültige Ehe durch eigene schwere Schuld zerstört hat. Wieder andere sind eine neue Verbindung eingegangen im Hinblick auf die Erziehung der Kinder und haben manchmal die subjektive Gewissensüberzeugung, daß die frühere, unheilbar zerstörte Ehe niemals gültig war.
Zusammen mit der Synode möchte ich die Hirten und die ganze Gemeinschaft der Gläubigen herzlich ermahnen, den Geschiedenen in fürsorgender Liebe beizustehen, damit sie sich nicht als von der Kirche getrennt betrachten, da sie als Getaufte an ihrem Leben teilnehmen können, ja dazu verpflichtet sind. Sie sollen ermahnt werden, das Wort Gottes zu hören, am heiligen Meßopfer teilzunehmen, regelmäßig zu beten, die Gemeinde in ihren Werken der Nächstenliebe und Initiativen zur Förderung der Gerechtigkeit zu unterstützen, die Kinder im christlichen Glauben zu erziehen und den Geist und die Werke der Buße zu pflegen, um so von Tag zu Tag die Gnade Gottes auf sich herabzurufen. Die Kirche soll für sie beten, ihnen Mut machen, sich ihnen als barmherzige Mutter erweisen und sie so im Glauben und in der Hoffnung stärken.
Die Kirche bekräftigt jedoch ihre auf die Heilige Schrift gestützte Praxis, wiederverheiratete Geschiedene nicht zum eucharistischen Mahl zuzulassen. Sie können nicht zugelassen werden; denn ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht. Darüber hinaus gibt es noch einen besonderen Grund pastoraler Natur: Ließe man solche Menschen zur Eucharistie zu, bewirkte dies bei den Gläubigen hinsichtlich der Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe Irrtum und Verwirrung.
Die Wiederversöhnung im Sakrament der Buße, das den Weg zum Sakrament der Eucharistie öffnet, kann nur denen gewährt werden, welche die Verletzung des Zeichens des Bundes mit Christus und der Treue zu ihm bereut und die aufrichtige Bereitschaft zu einem Leben haben, das nicht mehr im Widerspruch zur Unauflöslichkeit der Ehe steht. Das heißt konkret, daß, wenn die beiden Partner aus ernsthaften Gründen - zum Beispiel wegen der Erziehung der Kinder - der Verpflichtung zur Trennung nicht nachkommen können, "sie sich verpflichten, völlig enthaltsam zu leben, das heißt, sich der Akte zu enthalten, welche Eheleuten vorbehalten sind".180
Die erforderliche Achtung vor dem Sakrament der Ehe, vor den Eheleuten selbst und deren Angehörigen wie auch gegenüber der Gemeinschaft der Gläubigen verbietet es jedem Geistlichen, aus welchem Grund oder Vorwand auch immer, sei er auch pastoraler Natur, für Geschiedene, die sich wiederverheiraten, irgendwelche liturgischen Handlungen vorzunehmen. Sie würden ja den Eindruck einer neuen sakramental gültigen Eheschließung erwecken und daher zu Irrtümern hinsichtlich der Unauflöslichkeit der gültig geschlossenen Ehe führen.
Durch diese Haltung bekennt die Kirche ihre eigene Treue zu Christus und seiner Wahrheit; zugleich wendet sie sich mit mütterlichem Herzen diesen ihren Söhnen und Töchtern zu, vor allem denen, die ohne ihre Schuld von ihrem rechtmäßigen Gatten verlassen wurden.
Die Kirche vertraut fest darauf; daß auch diejenigen, die sich vom Gebot des Herrn entfernt haben und noch in einer solchen Situation leben, von Gott die Gnade der Umkehr und des Heils erhalten können, wenn sie ausdauernd geblieben sind in Gebet, Buße und Liebe.

Ist das unbarmherzig?
elisabethvonthüringen
Von der Freiheit zu definieren, was Kirche zu sein hat und was nicht! 😎
Über die Wortmeldung von Claudia Roth
gegenüber dem Augsburger Bischof Konrad Zdarsa, hat sich beim Blogger von "Politisches-Unpolitisches" (nicht öffentlich einsehbar) ein ebenso vergnüglicher wie erstaunlicher Briefwechsel mit der Pressestelle von Frau Roth entwickelt, die sich insbesondere auf das "Memorandum Freiheit" …Mehr
Von der Freiheit zu definieren, was Kirche zu sein hat und was nicht! 😎

Über die Wortmeldung von Claudia Roth
gegenüber dem Augsburger Bischof Konrad Zdarsa, hat sich beim Blogger von "Politisches-Unpolitisches" (nicht öffentlich einsehbar) ein ebenso vergnüglicher wie erstaunlicher Briefwechsel mit der Pressestelle von Frau Roth entwickelt, die sich insbesondere auf das "Memorandum Freiheit" beruft - gegen einen Bischof der katholischen Kirche, wohlgemerkt.
Eigentlich ist hier jedes Wort verschwendet, wenn die katholische Kirche als "demokratiefreier Raum" bezeichnet wird ("Wir wollen keine demokratiefreien Räume in unserer Gesellschaft" (O-Ton Roth).
Und ich will endlich mehr politikfreie Räume in der Kirche, aber das ist ein anderes Thema.
Es ist natürlich müßig, mit Leuten zu disputieren, die nur noch in rein politisch-soziologischen Kategorien zu denken imstande sind. Von daher ist der Briefwechsel ein hübsches Schmankerl, bietet aber keinerlei Erkenntnisgewinn, außer dem, dass die Grünen sich offenbar exakt auf dem gleichen intellektuellen Niveau bewegen, auf dem sie sich auch befinden.

Dass die katholische Kirche keine Demokratie ist, haben genügend Bischöfe und Theologen (natürlich nicht die vom Memorandum) bereits erklärt. Sie braucht auch keine Demokratie sein - die Bundeswehr ist schließlich auch keine und sie funktioniert trotzdem und stellt keine gesellschaftliche Gefahr dar, wie sie hier wohl an die Wand gemalt werden soll. Im Übrigen finde ich die Bemerkungen von Frau Roth auch angesichts der zahlreichen Märtyrer der katholischen Kirche sowohl im Dritten Reich, in Staaten unter damaliger deutscher Besatzung wie auch derzeit in islamisch geprägten Staaten sowie in China usw. schlicht eine Geschmacklosigkeit. Auch haben wir gerade Todestag des katholischen Märtyrers Shahbaz Bhatti, der in Pakistan auf offener Straße erschossen worden ist - aber nicht, weil man seine Kirche zutiefst undemokratisch fand, sondern weil man nicht ertragen konnte, was sich christliche Freiheit nennt, die er versuchte zu leben und voranzubringen. Aber ich möchte mit Frau Roth auch lieber nicht über den Begriff "Freiheit" diskutieren.
Dass Frau Roth sich jedenfalls auf der komplett falschen Baustelle verlaufen hat, zeigen vielleicht diese Worte des katholischen Philosophen Dietrich von Hildebrand, der der Demokratiefeindlichkeit hoffentlich unverdächtig genug ist in seiner Eigenschaft als entschiedener Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, welches ihn dafür übrigens in Abwesenheit zum Tode verurteilte.
Er schreibt zur Forderung der Demokratisierung in der Kirche im "Verwüsteten Weinberg" folgendes (in Exzerptform von mir zusammengefasst):
>> Auch hier, wie beim Kollektivismus, weht uns die ganze mediokre Atmosphäre der heutigen Welt entgegen anstatt des heiligen Lichts, das von oben kommend verklärend die Welt umgestaltet. Und dieses Licht auszustrahlen gehört zu den Wesenszügen der glorreichen hl. Kirche. Es ist ihre Aufgabe, alle neuen Probleme, die sich aus der objektiven Situation ergeben, im Geiste Christi zu beantworten. Sie muß uns immer wieder die Stimme Christi vernehmen lassen und darf sich nicht dem Zeitgeist anpassen. Wenn die Kirche sich auch in der Welt befindet, so ist sie doch nicht von dieser Welt. Trotz aller Unvollkommenheit ihrer Glieder legt sie doch auch in ihrer äußeren Struktur ein Zeugnis von ihrer göttl. Institution ab. Kirche als sponsa Christi und Mutter der Heligen.

Und hier begegnen wir der unsinnigen These: In unserer demokrat. Zeit müsse auch die Kirche in ihrer äußeren Struktur, in ihrem kanonischen Recht und in ihrer Verwaltung demokratisiert werden. Man übersieht die radikale Verschiedenheit der hl. Kirche von natürlichen Gemeinschaften – wie dem Staat – man ist durch die Säkularisierung und die „Verdiesseitigung“ verhindert worden zu sehen, daß dasselbe, was für die Struktur und Verwaltung eines Staates möglich, ja vielleicht sogar berechtigt und wünschenswert ist, in der Kirche unmöglich, ja ein katastrophales Übel wäre, weil es Sinn und Wesen der hl. Kirche widerspricht. Die hl. Kirche ist aufgrund ihrer übernatürlichen göttl. Ursprungs, aufgrund ihres Wesens und ihrer Mission „autoritär“, wobei dieser Terminus einen völlig anderen Sinn annimmt, als wenn er auf einen Staat angewendet wird, ja einen ganz neuen Sinn.

Vor allem die theoretische Autorität der hl. Kirche als Verkünderin und Beschützerin der Offenbarung Christi – in Sachen des Glaubens und der Moral – hat einen absoluten Charakter und schließt alle Demokratisierung aus. Die Vorstellung, daß man mit dieser Demokratisierung die hl. Kirche dem Zeitgeist zugänglicher macht, ja daß man damit einen Fortschritt bzw. eine Verbesserung einführt, hat bald einen bösartigen, bald einen naiven Charakter – aber es ist immer eine Illusion.
Auf die Forderung nach Demokratisierung in der hl. Kirche kann nur der kommen, der das Verständnis für die wahre Natur dieser Hl. Institution verloren hat. Wenn die Kirche nur eine humanitäre Institution wäre, wenn ihre Aufgabe nur eine auf das Diesseits gerichtet wäre, eine Realisierung des Ideals von Auguste Comte – dann könnte man sinnvollerweise von einer Demokratisierung sprechen.
Der autoritäre Charakter in der Struktur der hl. Kirche darf aber nie zu der Auffassung führen, es sei erlaubt, ihre Anordnungen mit physischem Zwang durchzuführen. <<