Richtigstellung zum Vorwort des Mitteilungsblattes April 2013

Lesen Sie Mit der Immaculata

Die Bekanntgabe der Trennung unseres Karmels St. Josef von der Priesterbruderschaft St. Pius X. im Mitteilungsblatt April 2013 verlangt aufgrund falscher Behauptungen Korrekturen, die wir hiermit vorlegen möchten:

Behauptung: Die Karmelitinnen von Brilon-Wald wurden in die Irre geführt durch ihren Spiritual. (…) Eine eineinhalb Jahre lange Beeinflussung ging voraus.

Korrektur: Es gab keine Beeinflussung, jedoch fundierte Glaubensunterweisung, in Form und Inhalt jenen Unterweisungen gleichgeartet, die wir vor 15 Jahren noch allgemein in der Priesterbruderschaft gewohnt waren. Daß auf diesem Hintergrund die derzeitigen Abweichungen der Priesterbruderschaft von der gesunden Lehre deutlich wurden, war unvermeidlich. Unsere praktische Folgerung, der Schritt der Lösung von der Priesterbruderschaft, war nicht mit unserem Spiritual abgesprochen, er wurde davon lediglich in Kenntnis gesetzt, ausgenommen die praktische Frage, ob er in diesem Falle bei uns bleiben werde.

Behauptung: Wir seien Ordensfrauen in der Abgeschiedenheit, die nur von dieser Seite aus „informiert“ wurden.
Korrektur: Bis zum März 2013 empfingen wir das Mitteilungsblatt sowie die Kirchliche Umschau und waren von daher mit den offiziellen Verlautbarungen der Priesterbruderschaft vertraut.

Behauptung: In den letzten Monaten kursierten offensichtlich im Kloster ehrabschneidende, subversive Schriften (…)
Korrektur: Hauptsächlicher Gegenstand unserer Studien in den letzten Monaten waren:
- Erzbischof Marcel Lefebvre: Predigten, Vorträge und Werke(insbesondere: „Sie haben Ihn entthront“)
- Don Félix Sardá y Salvany: „Der Liberalismus ist Sünde“ (von Erzbischof Marcel Lefebvre empfohlenes Werk)
- P. Michel Lelong: „Pour la nécessaire réconciliation – Le Groupe de Réflexion Entre Catholiques (GREC)“
(Rechenschaftsbericht eines Priesters der Amtskirche über die geheimen Gespräche der Priesterbruderschaft mit Rom seit 15 Jahren)
Zur Ergänzung der einseitigen Berichterstattung des Mitteilungsblattes zogen wir (ohne Vermittlung unseres Spirituals) die Stellungnahmen des FSSPX-Widerstandes heran. Diese werden von der Priesterbruderschaft pauschal
als „subversiv“ verurteilt.

Behauptung: Schritt für Schritt wurde ihr (d.h. unser) Vertrauen untergraben, d.h. durch besagte „Subversion“.
Korrektur: Unser Vertrauen wurde von seiten der Priesterbruderschaft selber untergraben. Die Widersprüche und Abweichungen von der klaren Linie des Erzbischofs, die sich in deren Äußerungen in Fülle finden, wurden vom Widerstand unwiderlegbar dokumentiert. Daß das Mitteilungsblatt nicht einmal den Brief der drei Bischöfe Tissier de Mallerais, de Galarreta und Williamson an den Generalrat vom April 2012 sowie die Antwort des Generalrates (14.04.2012) dokumentieren wollte, entspricht sicher nicht wahrheitsgetreuer Berichterstattung. Auf der Seite des Widerstandes begegneten wir einer Argumentation auf objektiver Ebene, auf der Seite der Priesterbruderschaft einer rein subjektiven Ebene.

Behauptung: Ohne wörtliche Bezugnahme, aber aus dem Zusammenhang unzweideutig als auf uns anzuwenden, werden uns unterstellt: Eigensinn, Rechthaberei, Besserwisserei, Kritiksucht, falsche Dialektik, Spott und Häme.
Korrektur: Eine Dokumentation unseres Briefwechsels mit Mgr. de Galarreta und H.H.P. Schmidberger, der von unserer Seite aus so kurz und höflich wie möglich gehalten wurde, würde uns diesbezüglich völlig entlasten. Wir verzichten auf die Veröffentlichung, um nicht unnötig die Persönlichkeiten der Priesterbruderschaft in das Licht ihrer eigenen Unterstellungen zu rücken.

Nachweis für den Liberalismus in der Priesterbruderschaft
Daß der Liberalismus in die Priesterbruderschaft Einzug gehalten hat, läßt sich anhand vieler Aussagen von Mgr. Fellay und anderer namhafter Vertreter der Priesterbruderschaft nachweisen, nachlesbar in deren Verlautbarungen oder, übersichtlicher zusammengestellt, auf den Webseiten des Widerstandes. Die Bereitschaft, ja das Streben nach einem praktischen Abkommen mit einem nach wie vor modernistischen, konziliaren Rom ist der sprechendste und alarmierendste Beweis. Als Mitschuld am Liberalismus führt Don Félix Sardá y Salvany ferner an: „Mitschuld haben die Familienväter, die Gewissensräte und Seelenführer, Direktoren von Anstalten, Professoren und Lehrer, wenn sie, über dergleichen Dinge befragt, entweder schweigen oder einfach sie nicht erklären, wo sie verpflichtet sind, die Gewissen ihrer Untergebenen zu belehren“ (Kap. 17, Nr.6).
Im Sarto-Verlag werden zweifelhafte Bücher verbreitet. Im Mitteilungsblatt und in der KU erscheinen laufend anfechtbare Artikel von konservativen Vertretern der Amtskirche, ohne daß sie korrigiert werden.

Sind wir Sedisvakantisten?

Nein, das sind wir nicht. Eine Entscheidung darüber, ob die zweifelhaften Päpste seit dem Konzil legitime Päpste waren bzw. sind, kann uns in keiner Weise obliegen. Folglich beten wir für den Papst, ohne aber uns seiner nach wie vor modernistischen Autorität unterwerfen zu können.

Unsere kirchenrechtliche Situation

Nach dem Rundschreiben des damaligen Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., H.H.P. Schmidberger, an die Klöster der Tradition vom 28.05.1991 gestaltet sich die Lage der mit der Priesterbruderschaft verbundenen Ordensgemeinschaften wie folgt: Die Priesterbruderschaft selber hat keine Jurisdiktionsgewalt über die Orden. Der für die Orden zuständige Bischof versieht sein Amt nicht als Mitglied der Bruderschaft, sondern einfach als katholischer Bischof und kraft einer außerordentlichen Jurisdiktion, die ihm daraus erwächst, daß sich die Gemeinschaften aufgrund des Notstandes an ihn wenden. Sie sind völlig frei, es zu tun. Wir haben daher nun um des oben genannten Liberalismus willen in Freiheit darauf verzichtet, die supplierende Autorität von Mgr. de Galarreta in Anspruch zu nehmen. An seiner Stelle sind wir in Kontakt mit Mgr. Richard Williamson.

Fazit
Das Bemühen um eine vernünftige, vom Glauben erleuchtete Einschätzung der Lage in der Priesterbruderschaft hat uns nach vielem Gebet den vollzogenen Schluß nahegelegt: Aus Liebe zur Wahrheit, zur hl. Kirche und zur Priesterbruderschaft als dem gottgesegneten Werk des Erzbischofs sehen wir uns verpflichtet, uns der gefährlichen Beeinflussung durch den in ihr wirksam gewordenen Liberalismus zu entziehen.
Das Leben kontemplativer Schwestern hat als Ziel die Beschauung der Wahrheit und die Vereinigung mit Gott, welcher die Wahrheit ist. Halbwahrheiten und Kompromisse können unmöglich Mittel zu diesem Ziel sein.
Um für den Triumph der hl. Kirche durch den Triumph des Unbefleckten Herzens Mariä zu arbeiten, der Sendung des Erzbischofs treu zu sein und uns und vielen Seelen das höchste Gut der Vereinigung mit Gott zu erlangen, sehen wir uns gezwungen, unseren Glauben auf die Weise der Distanzierung von der Priesterbruderschaft zu bekennen und zu bewahren.
Mit Freude werden wir zu ihr zurückkehren, sobald sie sich wieder auf einer Linie mit Erzbischof Marcel Lefebvre befindet.

Wie steht es um die Zukunft des Klosters?

Durch den Verlust von Wohltätern, die unseren Schritt nicht verstehen, sowie durch die Tatsache, daß unsere Außenschwester uns fluchtartig verlassen hat, geraten wir in eine bedrängte Lage. Fast 30 Jahre lang war der Distrikt nicht in der Lage gewesen, uns einen Kaplan abzustellen, der sich seelsorglich hätte betätigen können. Mangels einer Gemeinde von Gläubigen, die uns helfen könnte, müssen wir daher nun die Klausur regelmäßig verlassen, um unseren Unterhalt sicherzustellen. Daß wir auf diese Notlage zusteuerten, wurde bereits vor ca. 8 Jahren dem damaligen Distriktsoberen mitgeteilt, ohne daß durch eine zweckmäßige Besetzung der Stelle des Hausgeistlichen Abhilfe geschaffen worden wäre. Darum fassen wir ins Auge, unseren Karmel in den Süden zu verlegen, wo uns Hilfe zugesichert wird. Insofern unser Kloster unverkäuflich ist – es wird laut vertraglicher Vereinbarung an die Priesterbruderschaft zurückfallen, sobald es nicht mehr als Karmel genutzt wird – benötigen wir neue Mittel, um einen Neuaufbau bestreiten zu können. Selbst bei einem sehr bescheidenen Beginn in einem kleineren Gebäude werden uns mindestens 700.000,- EUR nötig sein.
Wir bitten herzlich und dringend um Ihre Spendenhilfe, damit das Weiterbestehen unseres Klosters in Bayern oder Umgebung möglich werden kann.
Um des Glaubens willen haben wir uns in die Arme der göttlichen Vorsehung geworfen: „In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum. – Auf Dich, o Herr, hoffe ich; ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“

Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel, Hüterin des Glaubens, bitte für uns!

Ihre Schwestern vom Karmel St. Josef

Kontaktadresse: Karmel St. Josef, Korbacher Str. 89, 59929 Brilon-Wald; Tel. 02961 / 6445

Spendenkonto: Sparkasse HSL Brilon, BLZ 416 517 70; Kto. 56 267
IBAN: DE58 4165 1770 0000 0562 67;
BIC: WELADED1HSL