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Santiago_
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Sören Kierkegaard - Gefährliche Gedanken (Trailer) Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard, dessen Geburtstag sich 2013 zum 200. Mal jährt, gilt als Erfinder des Existenzialismus. Er interessierte …Mehr
Sören Kierkegaard - Gefährliche Gedanken (Trailer)

Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard, dessen Geburtstag sich 2013 zum 200. Mal jährt, gilt als Erfinder des Existenzialismus. Er interessierte sich vor mehr als 150 Jahren bereits brennend für Fragen, die die rastlosen Menschen des Medienzeitalters immer stärker bewegen: Zweifel, Angst, Verlust an Liebe und Identität. Kierkegaards Gedanken von der Freiheit und der Verantwortung jedes Menschen für sich selbst prägten Kafka, Sartre und Camus.

In diesem Doku-Drama verlässt der Philosoph, der selten reiste, mit Hilfe seiner Fantasie die provinzielle Enge Kopenhagens und taucht in den Metropolen unserer Tage auf: in Paris, Berlin und New York. Überrascht entdeckt er, dass seine "gefährlichen Gedanken" von der existenziellen Freiheit des Einzelnen inzwischen zur Ideologie der Massen pervertiert sind. Jeder fühlt sich heute als Star. Die Menschen wollen den leichtesten Weg gehen und sind ständig auf der Jagd danach, jemand anderer zu sein.
Das größte Abenteuer in Kierkegaards Leben war die Verlobung mit der schönen Regine Olsen. Durch einen Fluch, der vermeintlich auf ihm lastete, fühlte er sich unfähig, Regine glücklich zu machen. Er löste die Verlobung auf. Als die verschmähte Geliebte einen anderen heiratete, implodierte Kierkegaards kleine Welt. Von Regine verlassen und in Kopenhagen zur öffentlichen Spottfigur geworden, schrieb er in nur wenigen Jahren sein gigantisches philosophisches Werk. In selbst gewählter Isolation entstanden viele tausend Seiten über die ästhetischen, ethischen und religiösen Stadien des Lebens. Kierkegaard begann einen aussichtslosen Kleinkrieg gegen die mächtige protestantische Kirche. Völlig entkräftet brach er 1855 auf der Straße zusammen und starb mit 42 Jahren geistesverwirrt in einem Krankenhaus. Kierkegaard hatte Regine zuvor seinen gesamten Nachlass vermacht. Sie war für ihn immer seine geliebte Frau geblieben.

Der weltberühmte dänische Philosoph Sören Kierkegaard interessierte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts brennend für die Dinge, die uns rastlose Menschen des Medienzeitalters immer stärker umtreiben: Zweifel, Angst, Lust, Verführung, die Frage nach unserer Existenz, die Suche nach Liebe und Glauben.

Die Popularität des bekanntesten skandinavischen Philosophen, der die Existenz des ‚Ich' zum Zentrum seines Denkens machte, nimmt ständig zu. Er war ein enger Zeitgenosse des ebenso berühmten dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen. Kierkegaards Gedanken sind für alle wichtig, denn sie handeln im Tiefsten davon, wie wir Menschen der Moderne unsere Unentschlossenheit überwinden und statt nur in Rollen aufzutreten, uns zu einem eigenen Ich entscheiden können. Und dass wir die Angst vor dem Leben als etwas Positives begreifen müssen, weil nur sie uns Möglichkeiten eröffnet, den Weg zum ‚Ich' zu finden.

In aufwendig ausgestatteten Szenen werden die wichtigsten Passagen aus Sören Kierkegaards Biografie durch einen international bekannten Schauspieler dargestellt: der Tod des Vaters, die Reise nach Jütland, der Verlobungskrimi mit Regine Olsen, die Flucht nach Berlin, die sogenannte „Corsar-Fehde", der eigene Tod. Wir zeigen sein rastloses Dandyleben in den Wirtshäusern Kopenhagens, ebenso wie die oft vom Wahnsinn getriebenen Schreibprozesse mit Feder und Tinte am Pult. Eine Existenz der Extreme im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts zwischen klaustrophobisch engen Stadtmauern, mit Gestank und Lärm in den Gassen.