Papst verzichtet auf Sommerresidenz Castel Gandolfo
Ab dem 21. Oktober werde die päpstliche Wohnung Besuchern vollständig zugänglich sein, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Freitag-Ausgabe). Die Eröffnung der Räumlichkeiten wird mit einem Konzert eines chinesischen Chors gefeiert. „Der Papst überrascht erneut“, kommentierte die Zeitung die Entscheidung, die man als einen weiteren Schritt Franziskus’ weg von der feudalen Lebensführung früherer Päpste sehen kann.
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Seit 17. Jhdt. in Besitz der Päpste
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Papst Benedikt XVI., der den Sommer gern in Castel Gandolfo verbrachte, hat Franziskus ganz auf Urlaubstage in der Ortschaft mit Blick auf den Albaner See verzichtet. Seit dem 17. Jahrhundert befindet sich die Residenz im Besitz der Päpste. Castel Gandolfo diente den Päpsten seit Urban VIII. (1623-1644) als Sommerresidenz.
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Auch Johannes XXIII. und Johannes Paul II. schätzten den idyllischen Ort, in dem die Temperaturen im italienischen Sommer angenehm sind. In der Regel hielten sich die Vorgänger von Franziskus rund drei Monate im Jahr in Castel Gandolfo auf. Papst Paul VI. starb dort am 6. August 1978.
Franziskus „lieber zu Hause“
Als erster Papst verzichtete Franziskus bisher auf die Nutzung der Villa. Er erhole sich lieber zu Hause, sagte er vor zwei Jahren. „Drei-, viermal war er vielleicht da“, sagte Osvaldo Gianoli, der Direktor der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo, im Sommer.
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Bereits im Jahr 2014 hatte er das Anwesen und die weitläufigen Gärten für Besucher geöffnet. Verschiedene Gartenanlagen mit in Form gebrachten Zypressen und Überreste eines antiken Theaters, Skulpturen und Teiche erfreuen hier das Auge.
Bauernhof größer als Vatikan
Der Garten umfasst auch einen Bauernhof mit 80 Kühen, der den Vatikan mit Fleisch, Gemüse, Milch und Olivenöl versorgt. Zu dem landwirtschaftlichen Betrieb zählt auch ein Weinberg, den Benedikt XVI. geschenkt bekam. Die Milch des päpstliche Bauernhofs können Pilger und Touristen bereits jetzt in den Geschäften Castel Gandolfos erwerben. Der Bauernhof erstreckt sich auf 55 Hektar und ist daher größer als der Vatikan, der lediglich 44 Hektar groß ist.
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Schlafzimmer der Päpste geöffnet
Besucher werden künftig das Schlafzimmer der Päpste sowie die Privatkapelle, in der sie in Stille beten konnten, besichtigen können. Zu sehen sind auch die Bibliothek und das Büro, in dem die Päpste im Sommer Gäste empfingen. Schon seit einem Jahr können Touristen Teile des Papst-Palastes besichtigen - nicht jedoch die Privaträume des Papstes. Besucher der Vatikanischen Museen können zudem ein spezielles Ticket erwerben, das neben dem Museum samt der Sixtinischen Kapelle im Vatikan auch den Eintritt in die Papst-Villa in Castel Gandolfo einschließt.
religion.ORF.at/APA
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