EINE ANALYSE DER APOSTOLISCHEN EXHORTATION „EVANGELII GAUDIUM“

ANALYSE DER OFFIZIELLEN BERGOGLIADE

Kurze Synthese der Apostolischen Exhortation
EVANGELII GAUDIUM

Von Augusto del Rio

Der berühmte Autor des Buches „El Drama Litúrgico“, Augusto del Río, hat uns eine Rezension des ersten doktrinellen Dokuments zubereitet, das aus der Feder des Papstes  Franziskus hervorgegangen ist, die Apostolische Exhortation Evangelii Guadium. Aus didaktischen Gründen hat er sie vorbereitet mit einer ganz kurzen allgemeinen Analyse und zwei messerscharfe Analysen, die der Autor „negative Signale“ und „positive Signale“ nennt. Es scheint unerlässlich, diese Arbeit zu lesen, um einen Bezugspunkt zu haben zu dem, was in dem päpstlichen Dokument ausgeführt wird, insbesondere für uns, die wir keine Spezialisten in Theologie sind.

ALLGEMEINE ANALYSE

Es ist ein äusserst langes Dokument; es bezieht sich nie auf Jesus Christus als den „Erlöser“. Es enthält wohl einen Hinweis auf die „erlösenden“ Arme des Herrn (Nr. 3). Es verwendet stets [den Begriff] „der Auferstandene“, um sich auf Jesus Christus zu beziehen. Niemals ist es „Unser Herr Jesus Christus“; „Unser Herr“ wird nur einmal verwendet.

Nicht eine einzige Bezugnahme auf die Erbsünde. Ebensowenig auf die Erbschuld, die der Erlösung bedurfte, um geheilt zu werden. Keinerlei Bezug auf die Elends-Situation des Menschen ohne Christus.

Die Hauptverkündigung ist: die persönliche Liebe Gottes, der Mensch geworden ist, sich für uns hingegeben hat und lebt, um sein Heil und seine Freundschaft anzubieten. Aber nie wird es klar, wovon er uns retten muss. Und oftmals verbleibt eine Verwirrung durch eine Ankündigung menschlicher (Be-)Förderung.

Es enthält eine durchgehende Disqualifikation der Verkündigung in der Form von KONKRETEN WAHRHEITEN. Eine Disqualifikation der „starren“, „präzisen“, „orthodoxen“ Formeln, die niemals die Verkündigung einschliessen können. Diese Schemen sind „langweilig“.

In der Tat existiert keinerlei Hinweis darauf, dass die Verkündigung ETWAS KONKRETES UND BESTIMMTES zu schaffen mit einschliesst.

Nirgendwo gibt es eine Bezugnahme darauf, dass die Anderen BEKEHRT werden müssen. Und man erinnere sich, dass man hier von einem Dokument über die Evangelisierung spricht.

Sämtliche Referenzen handeln vom Sich-selbst-Bekehren, dass die Kirche sich bekehren müsse, damit sie wirksamer verkünde, dass die in der Pastoral Tätigen sich bekehren. Nie ein Hinweis auf das Problem der Rettung jener, die in den falschen Religionen sind (natürlich werden sie nie als solche bezeichnet).

Die Gnade wird erwähnt, aber eine Definition derselben erfolgt nie. Und weniger noch wird sie angewendet als eine übernatürliche Kraft, die absolut notwendig ist für das Heil.

Nie ist die Sprache von der Möglichkeit der ewigen Verdammnis.

Mehrmals wirft er den Stein und versteckt die Hand, weil er nicht erklärt, auf welche konkreten Beispiele er sich bezieht.

Es gibt eine Vielzahl von Äusserungen, die verfehlte und missverständliche „Gefühle“ bezüglich der Wichtigkeit sowohl des Festgeschriebenen der Doktrin wie des Lehramtes in der Geschichte der Kirche hervorrufen.

Er verwendet ständig die Kategorie des Volkes Gottes, um sich auf die Kirche zu beziehen mit der Zweideutigkeit, die dies beinhaltet.

Wenn jemand analysieren will, welches seine Quelle sind, möge er vergegenwärtigen, dass er auf folgende Weise zitiert hat:

48-mal Johannes Paul II.
40-mal die Synode der Bischöfe über die Neuevangelisierung
24-mal Paul VI.
20-mal Benedikt XVI. (einschliesslich eines Zitates von Kardinal Ratzinger)
18-mal das II. Vatikanische Konzil
12-mal den hl. Thomas von Aquin, aber in keiner bezieht sich der Heilige auf den Glauben, die Wahrheit und den Gegenstand der Evangelisierung.
10-mal auf das Dokument von Aparecida
9-mal auf die heiligen Kirchenväter
7-mal auf den Katechismus der Soziallehre der Kirche
4-mal auf Dokumente der Glaubenskongregation
2-mal auf das Dokument von Puebla
2-mal auf die Bischofskonferenz der USA
2-mal auf die Bischofskonferenz Frankreichs
1-mal auf CATIC
1-mal auf die Bischofskonferenz von Brasilien
1-mal auf die Bischofskonferenz der Philippinen
1-mal auf die Bischofskonferenz des Kongo
1-mal auf die Bischofskonferenz von Indien
1-mal auf das Dokument der Internationalen Theologischen Kommission „Das Christentum und die Religionen“ (1996).
1-mal auf die Italienische Katholische Aktion
1-mal auf Platon, auf Newman, auf G. Bernanos, auf Kempis, auf die hl. Theresia von Lisieux, auf Guardini, auf „Tucho“ Fernandez (Rektor der UCA) und auf Ismael Quiles.

Besondere NEGATIVE SIGNALE

1. Er verlangt mehr Macht für die Bischofskonferenzen, „EINE GEWISSE AUTHENTISCHE LEHRAUTORITÄT“. (Nr. 32)

2. Das Wesentliche ist „die Schönheit der rettenden Liebe Gottes, die aufscheint im gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus“. Nicht eine einzige Bezugnahme auf das Erlösungsopfer Christi, das die Schuld der Sünde des Menschen bezahlt. (Nr. 36)

3. Das Evangelium lädt vor allem dazu ein, dem liebenden Gott zu antworten, der uns rettet. ABER ER SAGT NIRGENS, WOVON ES UNS ERLÖST. (Nr. 39)

4. Er stellt jedwede lehrmässige Verkündigung unter Verdacht. Denn wenn man nicht Gott verkündet, der uns liebt, folgt daraus, dass dies ein Produkt ist von doktrinellen oder moralischen Akzenten, welche aus ideologischen Optionen hervorgehen. (Nr. 39)

5. Er spricht von verschiedenen Richtungen philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens und steckt dabei alles in einen Sack, wie wenn die legitime Freiheit, die es geben kann in pastoralen Regeln, dasselbe wäre wie die Freiheit, die es nicht geben kann, wenn man von Philosophien oder Theologien spricht, die eindeutig ein Hindernis sind für eine klare Präsentation der katholischen Wahrheit. Und alles gerechtfertigt, „denn wenn wir uns nicht vor einer monolitischen Lehre befänden, die von allen verteidigt wird ohne Nuancierungen“. (Nr. 40)

6. Er macht den ungeheuren Fehler, dass er sagt, dass eine komplett rechtgläubige Sprache etwas ist, was nicht dem Evangelium Jesu Christi entspricht, weil es nicht die Sprache sei, welche die Gläubigen gebrauchen (Nr. 41).

7. Es ist mehr, sagt er darauf, dass wir ihnen „mit der heiligen Absicht, die Wahrheit über Gott und über das menschliche Sein mitzuteilen, bei einigen Gelegenheiten EINEN FALSCHEN GOTT ODER EIN MENSCHLICHES IDEAL GEBEN, DAS NICHT WAHRHAFT CHRISTLICH IST. Er wirft den Stein und verbirgt die Hand, denn nie erklärt er, auf welche Fälle er sich bezieht.

8. Er sagt, dass DER AUSDRUCK DER WAHRHEIT VIELFÖRMIG SEIN KÖNNE, was er gegen Humani Generis von Pius XII. behauptet, der klar sagt, dass MAN DIE FORMELN, WELCHE DIE JAHRHUNDERTE ALTE WEISHEIT GEHEILIGT HAT FÜR DEN AUSDRUCK DER KATHOLISCHEN WAHRHEIT nicht aufgeben könne.

9. Er zitiert auf unvollständige Weise den hl. Thomas von Aquin, wenn dieser sagt, dass die von Christus und der Apostel dem Volk Gottes (der Kirche) gegebenen Gebote „wenige sind“. Der hl. Thomas bezog sich auf den Vergleich zwischen den lästigen Rechtsvorschriften des Alten Gesetzes und auf das leichte Joch Christi. Jedoch der hl. Thomas sagt, dass es sehr wenige sind, welche Christus dem Gesetz der 10 Gebote hinzugefügt habe. Durch den Kontext gibt der Papst das irrige Empfinden, dass es nur wenige Gebote gibt, dass man nicht so sehr auf ihnen beharren soll und dass sie ein Hindernis sein können, wenn wir eine Predigt wollen, die alle erreicht. (Nr. 43). Überdies ERWÄHNT ER AN KEINER STELLE DAS NATURGESETZ, DAS VON GOTT IN UNSER GEWISSEN EINGEPRÄGT WURDE.

10. „Ebensowenig sollen die Türen der Sakramente verschlossen werden aus irgendwelchem beliebigen Grund“ (Nr. 47) Er erklärt nicht, welches jene irgendwelchen Gründe wären, und schon hat „La Nación“ interpretiert, dass er sich auf die Geschiedenen und Wiederverheirateten bezieht, die zur Kommunion zugelassen werden wollen.

11. Er spricht davon, keine „Kontrolleure der Gnade“ zu sein und dass die Kirche nicht eine Zollstelle sei, während er perfekt weiss, dass Christus gesagt hat, dass man nicht Perlen vor die Schweine werfen soll und die Kirche stets dafür gesorgt hat, dass das Heilige nicht mit Füssen getreten werde. (Nr. 47)

12. Er sagt, dass er eine verbeulte und verletzte und beschmutzte Kirche bevorzuge, die auf die Strassen hinausgeht, statt einer durch Einsperrung verschlossenen Kirche, was eine typische substanzlose Dialektik ausmache. Weder das eine noch das andere.

13. Er stellt die Normen der Kirche in Frage, die, wie er bekräftigt „uns zu unerbittlichen Richtern macht“. (Nr. 49)

14. Er greift die traditionalistischen Gruppen polarisierend an: „äusserliche Formen von Traditionen gewisser Gruppen, oder in vermuteten Privatoffenbarungen, die sie verabsolutieren“ (Nr. 70)

15. Er meint, dass die Warnungen betreffend das Ende der Zeiten und die Apostasie lähmende Schwarzmalereien und steril seien (Nr. 84) und er zitiert, um dies zu beweisen, die berühmte Passage der Eröffnungsrede Johannes XIII. am Konzil, wo er die Propheten von Katastrophen verurteilt, eine Textstelle, von der man heute wohl weiss, dass sie sich auf die Botschaft von Fatima bezieht. Das Seltsame ist, dass Papst Franziskus auch davon spricht, nicht in naive/leichtgläubige Optimismen zu verfallen, obschon gerade diese Rede in diesen Optimismus verfällt.

16. Er wiederholt einige seiner typischen „Bergoglismen“ (eine der vielen des Dokuments) wenn er bekräftigt: „Wir fühlen die Herausforderung, DIE MYSTIK zu entdecken und weiterzugeben, ZUSAMMEN ZU LEBEN, UNS ZU VERMISCHEN, UNS ZU BEGEGNEN, UNS IN DEN ARMEN ZU HALTEN, … (? (Nr. 87)

17. Er prügelt erneut die Traditionalisten, wenn er von „einem selbstbezogenen und prometheischen Neopelagianimus“ spricht, unerschütterlich treu einem gewissen katholischen Stil der Vergangenheit zugehörig (Nr. 94). Eine vermeintliche doktrinelle oder disziplinarische Sicherheit, die einem narzisstischen und autoritären Elitarismus stattgibt, wo man die Kräfte mit Kontrollieren verbraucht (Nr. 94).

18. Noch ein Angriff auf den Traditionalismus ist in der folgenden Nummer (95) enthalten, wenn er sagt, dass sich die Weltlichkeit offenbare in einer zur Schau gestellten Pflege der Liturgie, der Doktrin und des Ansehens der Kirche, dass sie es vorziehen, Generäle zu sein von besiegten Heeren.

19. Er macht in „Demogagie“ mit den Jugendlichen, wenn er ihnen zumisst, die neuen Tendenzen der Menschlichkeit in sich zu tragen (?) (Nr. 108), die uns die Zukunft öffnen (?)

20. Kirche sein heisst, das Heil Gottes in diese Welt zu bringen, aber er erklärt überhaupt nicht, von welcher Art von Rettung wir sprechen und wovon wir uns retten müssen (Nr. 114)

21. Er spricht ohne Genauigkeit von einer Unfehlbarkeit des Gottesvolkes (sensum fidei), ohne sich klar auf die Vollmacht des Lehramtes zu beziehen. (Nr. 119) (Siehe Notiz am Schluss!)

22. Er misst eine unverhältnismässige Rolle der Frömmigkeit des Volkes zu, was nicht notwendigerweise ein sakramentales Leben beinhaltet. (Nr. 125)

23. Erneut bekräftigt er, dass die fundamentale Verkündigung die persönliche Liebe Gottes sei, der Mensch geworden ist, sich für uns hingegeben hat und lebt und uns sein Heil und seine Freundschaft anbietet. Wenn dies die Beziehung zur Guten Nachricht ist, so stellte er ihr nie die Schlechte Nachricht entgegen (die Erbsünde) und die Notwendigkeit, dass Christus sich als Sühneopfer für uns hingab. (Nr. 128)

24. Er verachtet erneut die terminololgische Präzision der Glaubensformeln: „Man darf nicht meinen, die Verkündigung des Evangeliums müsse stets mit festgesetzten gelernten Formeln oder mit präzisen Worten weitergegeben werden, die einen absolut unveränderlichen Inhalt ausdrücken. Sie wird weitergegeben in so verschiedenen Formen, dass es unmöglich wäre, sie zu beschreiben oder zu katalogisieren, in ihnen ist das Volk Gottes mit seinen unzähligen Gesten und Zeichen ein kollektives Subjekt. (Nr. 129)

25. Er wirft einen Mantel der Verdächtigung über jedwelche Art von Uniformität wenn er sagt, dass „dies der Mission der Kirche nicht hilft“. (Nr. 131)

26. Er irrt, wenn er dem einfachen Priester die Macht beimisst, die Schrift auszulegen beim Vorbereiten der Homilien, da man doch genau weiss, dass der Priester den Inhalt des Glaubens vermitteln muss und nicht Interpret sein darf (was dem Lehramt der Kirche obliegt). Nr. 146

27. Es scheint, dass er der Bildung in der Glaubenslehre von neuem die Wichtigkeit abspricht. (Nr. 161)

28. Erneute kritische Anspielung gegen die Predigt der Doktrin, die „manchmal mehr philosophisch als evangelisch“ sei. Die Verkündigung muss die erlösende Liebe Gottes zum Ausdruck bringen, „welche die Wahrheit nicht aufzwingt“ (Nr. 165). Es scheint, als hätte es keinerlei Eile, dass das Volk glaube, weil es sich ohnehin auf jede Weise (wir werden es weiter unten sehen) retten kann.

29. „Die Wahrheit und die Güte des Auferstandenen zum Strahlen bringen“; nie sagt er „Erlöser“. (Nr. 167)

30. Er verfällt in den typischen Fehler, der Verheerungen angerichtet hat unter den Gläubigen, ein ernsthaftes und ausdauerndes Studium der Bibel  anzuregen, ohne irgend etwas zu sagen darüber, dass solche Studien geleitet werden müssen vom Lichte des Lehramtes der Kirche (Nr. 175) und dass die Personen zuerst die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens kennen müssen, bevor sie beanspruchen, die Bibel zu studieren.

31. Im ganzen Kapitel IV (Soziale Dimension der Evangelisierung) herrscht ein Charakter von Theologie der Befreiung, indem er nicht adäquat unterscheidet zwischen einer sozioökonomischen Kategorie von Armen und der evangelischen theologischen Kategorie von Armen. (Nr. 176 und folgende), obwohl er eine schwache Unterscheidung versucht zur Ideologie in der Nr. 199.

32. Er fällt in den typischen woytilianischen  und lubac‘schen (Henry de Lubac) Irrtum, der die natürliche Ebene mit der übernatürlichen verwechselt, wenn er „bekennt, dass der Sohn Gottes unsere menschliche Natur angenommen hat, BEDEUTE DIES, DASS JEDE MENSCHLICHE PERSON ZUM HERZEN GOTTES SELBST ERHOBEN WORDEN SEI“. (Nr. 178) Er unterscheidet nicht klar zwischen der natürlichen Würde des Menschen und dem übernatürlichen Gnadenzustand.

33. Er setzt die Prinzipien der Soziallehre der Kirche, die den Gesellschaften beigebracht werden müssen, herab zum blossen „Recht der Hirten, eine Meinung zu äussern“ über die Themen, welche das Leben der Personen betreffen. (Nr. 182)

34. Er meint, dass zwei grosse Fragen die Zukunft der Menschheit bestimmen werden, aber es sind zwei Fragen rein natürlicher Ordnung (der soziale Einschluss der Armen auf der einen Seite, und der soziale Dialog und der Frieden auf der anderen). (Nr. 185)

35. Von neuem kritisiert er die Verteidiger der „Ortodoxie“ (sic, zwischen Anführungszeichen), womit er in substanzloser Dialektik macht. (Nr. 194)

36. Zur gleichen Zeit in der er die Abtreibung verurteilt, sagt er, dass wenig getan worden sei, um die Frauen angemessen zu begleiten, indem man die vielen katholischen Vereinigungen ignoriert habe, welche seit Jahrzehnten den alleinerziehenden Müttern beistehen, von welchen man nicht ein Wort sage. (Nr. 214)

37. Er benutzt eine unpassende Sprache sozilogischer Färbung: „Prozesse in Gang bringen, welche Volk aufbauen“ (sic). Nr. 224

38. Er macht in hegelianischer Dialektik, wenn er auf den Dialog entgegenstehender Positionen anspielt, wie wenn dieser auf die offenbarte Wahrheit angewendet werden könnte. (Nr. 228)

39. Er gleicht Hegel, wenn er behauptet: „Die Einheit des Geistes harmonisiert sämtliche Verschiedenheiten“ (Nr. 230). Und er unterscheidet nicht, wenn er sich auf die bloss zufälligen oder wesentlichen Verschiedenheiten des Glaubens bezieht.

40. Er weigert sich, die philosophische Kategorie des „metaphysischen Realismus“ zu gebrauchen, wenn sämtliche Bedingungen dafür (für ihn) gegeben sind, um die Idealismen und Nominalismen zu kritisieren. (Nr. 232)

41. Er redigiert das Dokument schlecht betreffend die Relation zwischen den Wahrheiten der positiven Wissenschaft und den Wahrheiten des Glaubens, solcherart, dass es scheint, als wäre der Glaube dem positiven wissenschaftlichen Wissen untergeordnet: „wenn… die Wissenschaft…  eine gewisse Folgerung evident macht, welche die Vernunft nicht leugnen kann, wiederspricht das dem Glauben nicht“. (Nr. 243)

42. Er wendet sämtliche Gemeinplätze der ökumenischen Obsession an (Nr. 244 und folgende). IN KEINEM MOMENT SPRICHT ER VON DER BEKEHRUNG, UM IN DIE KATHOLISCHE KIRCHE AUFGENOMMEN ZU WERDEN.

43. Er fällt in den häretischen Irrtum, das zu suchen, was uns eint, um gemeinsame Verkündigungen (des Glaubens) zu betreiben, was den Inhalt des Glaubens auflöst. (Nr. 246)

44. Er fällt in den häretischen Irrtum, dass wir in Betracht ziehen müssen, lernen zu müssen „was der Geist in ihnen (den Häretikern) gesät hat als eine Gabe auch für uns“ (Nr. 246).

45. Es scheint, dass wir zu lernen haben von der Kollegialität der Bischöfe der schismatischen Orthodoxen (Nr. 246) und ihrer Erfahrung „der Synodalität“.

46. Er unterstützt sozusagen sämtliche Behauptungen der jüdisch-christlichen Häresien (Nr. 247 und folgende).

47. „Die Juden sind nicht eingeschlossen in jene, die berufen sind, sich von den Götzen abzuwenden, um sich zum wahren Gott zu bekehren (weil wir zusammen mit ihnen AN DEN EINZIGEN GOTT glauben, der wirkt in der Geschichte, und MIT IHNEN DAS GEMEINSAME GEOFFENBARTE WORT EMPFANGEN“ (Nr. 247). Man bemerke die enorme Häresie, die damit geäussert wird. Man leugnet den Dreieinigen Gott und macht überdies direkte Anspielung auf das Wort Gottes, von dem wir wissen, dass es Christus selbst ist, der von den Juden geleugnet wird. Eine gänzliche Leugnung des Proteevangeliums des heiligen Apostels Johannes.

48. Er spielt an auf die Verfolgungen der Juden in der Vergangenheit seitens der Christen, ohne ein Wort zu sagen über die Verfolgungen der Juden gegen die Christen (Nr. 248).

49. Er behauptet, dass „Gott … Schätze der Weisheit hervorruft, welche der Begegnung mit dem jüdischen Volk mit dem Wort Gottes entspringen“, da wir doch wissen, dass dieses Wort gerade das ist, was sie verleugnen (Nr. 249).

50. Er bekräftigt irrtümlich, dass wir die Texte der hebräischen Bibel miteinander lesen können, während wir doch wissen, dass der talmudische Text die Bibel verdorben hat, um leichter die Prophezeiungen leugnen zu können, die sich auf Christus beziehen und sie überdies verstümmelt hat (Nr. 249). Diese Verstümmlungen (die Eliminierung der „deuterokanonischen“ Schriften des AT in der Version von Jerusalem ging über in die protestantisch genannten Bibeln).

51. Er behauptet irrigerweise, dass die Adepten des Islams  MIT UNS einen Einzigen Gott anbeten. (Nr. 252)

52. Er behauptet, dass der authentische Islam nicht gewalttätig ist, was enorm diskutabel [besser: indiskutabel] ist. (Nr. 253)

53. Er zitiert das entsetzliche Dokument der Internationalen Theologischen Kommission über die Religionen, wo behauptet wird: dass die Nicht-Christen, durch die freigebige göttliche Initiative, und treu seinem Gewissen (ohne hinzuzufügen „rechten“), „gerechtfertigt leben können mittels der Gnade Gottes“ (Nr. 254), was gewiss die Missionen reichlich unnötig macht.

54. Er behauptet die Häresie, gemäss welcher die Riten und Zeichen der falschen Religionen WEGE sein können, DIE DER GEIST SELBST eröffnet, um die Nicht-Christen vom atheistichen Immanentismus zu befreien oder von nur individuellen religiösen Erfahrungen“. (Nr. 254)

Besondere POSITIVE SIGNALE

1. Man solle Moral nicht aus dem Zusammenhang mit der prinzipiellen Verkündigung lehren (Nr. 34).

2. Man soll nicht mehr vom Gesetz reden als von der Gnade (Nr. 38), aber er erklärt nicht, was die Gnade ist und warum sie so notwendig ist.

3. Die christliche Ethik (er sagt nicht katholische Ethik oder katholische Moral) ist nicht eine stoische Ethik, noch [dürfe sich nicht „einzig“ anhäufen) ein Katalog von Sünden und Irrtümern.

4. Er gibt eine richtige Beschreibung, jedoch voll von Gemeinplätzen, der Ungerechtigkeit der weltweiten wirtschaftlichen Lage, die unterworfen ist der Macht des Geldes und den liberalen Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Aber er schreibt nichts vom (Zins-)Wucher. (Nr. 52 bis 60)

5. Er desavouiert die „Theorie der Verschwendung“  (Nr. 54), eine Legende des liberalen Kapitalismus.

6. Er spricht von der Globalisierung der Gleichgültigkeit. (Nr. 54)

7. Er spricht vom „Fetischismus des Geldes und der Diktatur der Wirtschaft. (Nr. 55)

8. Er kritisiert jene, die das Recht der Kontrolle der Staaten negieren, die beauftragt sind, für das allgemeine Wohl zu sorgen (Nr. 56)

9. Er bestätigt, dass sich in diesen Aktivitäten die Verweigerung der Ethik und die Ablehnung Gottes verbirgt.

10. Obwohl er nicht vom Wucher spricht, verlangt er eine Finanzreform, in welcher das Geld dient und nicht herrscht. (Nr. 58)

11. Er kritisiert die Konsum-Werbung/Anreizung. (Nr. 60)

12. Er verurteilt den moralischen Relativismus. (Nr. 64)

13. Er spricht vom Komplex der Minderwertigkeit der pastoral Wirkenden, der sie dazu führt, ihre christliche Identität zu relativieren oder ihre Überzeugungen zu verbergen. (Nr. 79)

14. Er anerkennt eine „geistige Verödung“ (Nr. 86), eine Frucht der Gesellschaften, welche sich ohne Gott aufbauen wollen oder die ihre christlichen Wurzeln zerstören.

15. Das den Männern vorbehaltene Priestertum wird nicht zur Diskussion gestellt, aber er beharrt darauf, Formen zu finden, den Platz der Frau anzuerkennen (Nr. 104).

16. Er verlangt eine bessere Auswahl der Kandidaten für das Priestertum, weil sich die Seminare nicht mit irgendwelchem Typ von Motivation füllen können, und weniger noch, wenn diese sich mit affektiven Unsicherheiten verbinden (gegen die Homosexuellen und in katholischen Seminare?). Nr. 107)

17. Er bietet eine Serie von nützlichen Ratschlägen an für die Homilien. (Nr. 135 und folgende)

18. Er sagt, dass die Option für die Armen sich PRINZIPIELL in eine bevorzugte und prioritäre Aufmerksamkeit umsetzen müsse.  (Nr. 200)

19. Er verurteilt die „unsichtbare Hand“ des Marktes. (Nr. 204)

20. Er spricht gegen die Abtreibung. (Nr. 213)

21. Er sagt, dass es „nicht passt zu erwarten, dass die Kirche ihre Haltung über diese Frage ändere“ (zum Glück!) Nr. 214

22. „Auch können die Glaubenden nicht behaupten, dass eine wissenschaftliche Meinung, die ihnen gefällt, und die nicht einmal genügend erwiesen ist, das Gewicht eines Glaubensdogmas erlange“ (gegen den Evolutionismus?) Nr. 243).

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Erklärende Notiz: Was ist der sensus fidelium?

Etim.: Lateinisch: „Das Gefühl / der Instinkt der Gläubigen“.
Weitere Ausdrücke zur gleichen Idee: „consensus fidelium“ und „sensus fidei) (das Gefühl / Gespühr / der Instinkt des Glaubens).

Der Sensus fidelium ist eine spezielle Salbung, welche die Universalität der Gläubigen besitzen, um nicht Schiffbruch zu leiden in ihrem Glauben. Es ist ein übernatürliches Gefühl (Gespühr) des Glaubens des ganzen Volkes, wenn alle „von den Bischöfen bis zu den letzten weltlichen Gläubigen“ die universale Zustimmung zu den Dingen des Glaubens und den Sitten (den Bräuchen) geben. Wenn wir die Universalität der Gläubigen im historischen Sinn nehmen, sehen wir, dass wenn die ganze Kirche, sowohl das Volk wie die Hirten, eine Wahrheit geglaubt (als offenbart angenommen) haben, dass sie sich dann nicht irren können. Es ist unfehlbar. Dies ist anzuwenden auf die grundlegendsten Lehren, welche die Kirche als geoffenbart lehrt. Der Begriff des Sensus Fidelis findet sich bei den Kirchenvätern.

Der Sensus fidelium ist nicht synonym mit dem Geschrei der Mehrheit. Wenn eine Lehre diese Bedingung der Unfehlbarkeit in der Vergangenheit erfüllt hat, und das Volk einer anderen nachherigen Epoche dahin gelangt, zu zweifeln oder zu leugnen, macht dies nicht, dass die Lehre aufhört, unfehlbar zu sein. Wenn der Papst uns an diese Wahrheiten erinnert, ist es nicht nötig, dass er eine neuen feierliche Definition gibt.

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Aus dem Spanischen übersetzt von P. O. Schenker

Siehe auch PANORAMA CATOLICO

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