Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

24. Januar 2014


Am heutigen Fest des heiligen Franz von Sales, Patron der Journalisten, begeht die Kirche den 48. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Aus diesem Anlass hat Papst Franziskus die Bedeutung des Internet für das zeitgemäße christliche Zeugnis hervorgehoben. Seine Botschaft steht unter dem Leitwort: „Kommunikation im Dienst einer echten Kultur der Begegnung“.

Kultur der Begegnung – ist eine solche im Internet überhaupt möglich? Schwierig, denn die Bedingungen für einen fruchtbaren Dialog als Ausdruck „echter“ Begegnung, die eine „wahre“ Beziehung ermöglicht, der Stabilität eignet, sind eher nicht gegeben. Statt dessen gibt es im Internet allerlei Merkwürdigkeiten, die eine Ambivalenz von Nähe und Distanz markieren. Überall ist von „Freunden“ die Rede, das Ideal von Freundschaft wird online aber höchst selten erreicht. Man fühlt sich vom Netzwerk umarmt, manchmal aber auch umzingelt. Das allgemeine Duzen als Höhepunkt des Selbstbetrugs offenbart schließlich ein Nähe-Distanz-Paradoxon, das es so nur im Netz geben kann. Das Internet täuscht emotionale Nähe und Empathie als Humus einer Kultur der Begegnung nur vor. Vieles ist gespielt, ja: glatt gelogen. In weit größerem Maße als in der realen Welt, denn eine der Konstitutionsbedingungen des Internet ist die Anonymität, mit der ein „User“ unterwegs sein kann.

Zu dieser und zu anderen spezifischen Bedingungen des christlichen Zeugnisses habe ich einen Essay für die Tagespost veröffentlicht, der für Online-Abonnenten zugänglich ist.

(Josef Bordat)

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