Irapuato
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2. Januar Basilius „der Große” & Gregor von Nazianz

Gedenktag katholisch: 2. Januar
gebotener Gedenktag
Todestag: 1. Januar
Gedenktag evangelisch: 2. Januar (EKD)
10. Januar (LCMS)
14. Juni (ELCA)
Gedenktag orthodox: 1. Januar
30. Januar
Gedenktag armenisch: 1. Januar
liturgische Feier am Samstag am oder nach dem 30. Dezember und am 6. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag
Gedenktag koptisch: 1. Januar
Gedenktag des Wunders, bei dem er einen Jüngling vor dem Teufel rettete: 10. September
Gedenktag syrisch-orthodox: 1. Januar
Name bedeutet: der Königliche (griech.)
Metropolit von Cäsarea, Kirchenvater
* um 330 in Cäsarea in Kappadokien, heute Kayseriin der Türkei
† 1. Januar 379 daselbst

Mosaik in der Cappella Palatina im Normannenpalast von Palermoauf Sizilien, 13. Jahrhundert
Basilius war der Bruder von Gregor von Nyssa, Petrus von Sebasteund Makrina „der Jüngeren”, Sohn einer angesehenen und frommen Familie: sein Vater war Basilius der Ältere, Sohn von Makrina „der Älteren”; seine Mutter war Emmelia. Nach einer streng religiösen Erziehung erhielt er seine Ausbildung in Caesarea, Konstantinopel - dem heutigen Ístanbulund Athen. Seine Berufslaufbahn begann Basilius um 356 als Lehrer der Rhetorik in seiner Heimatstadt. Auf Reisen zu Klöstern in Ägypten, Palästina und Mesopotamien lernte er das Kloster- und Einsiedlerleben kennen. Basilius verschenkte sein Vermögen und zog sich mit seinem Freund und Lehrer an der Universität von Athen,Gregor von Nazianz, in die Einöde in der Gegend von Neocäsarea - dem heutigen Niksar- in Zentralanatolien zurück, wo er bald schon weitere Gefährten sammelte. Als er 30 Jahre alt war, war die mönchische Lebensgemeinschaft geschaffen, nach deren Urbild später die Basilianermönche lebten.
Eine Legende erzählt, wie ein Jüngling sich dem Teufel verschrieb, um eine Jungfrau gewinnen zu können. Der Teufel machte sie so liebeskrank, dass ihr Vater in die Verbindung einwilligte. Nach der Heirat erfuhr die junge Frau, dass ihr Mann kein Christ ist und sie sich mit dem Teufel eingelassen hat. Sie wandte sich an Basilius und erreichte, dass ihr Mann sich zum Gebet einschließen ließ, das ihn bekehren sollte, während auch Basilius für ihn betete. Mehrfach von Teufeln bedroht, erschien dem Jüngling zuletzt Basilius als Sieger im Traum. Aber erst nach großem Kirchengebet gab der Teufel den um die Seele des Jünglings geschlossenen Vertrag heraus und ließ ihn auf den Altar fallen. Basilius ergriff, zerriss und verbrannte ihn.
Basilius erstellte die Mönchsregeln für das Ordensleben der Ostkirche mit den Säulen Gehorsam, Gebet und Arbeit. Bis heute tragen diese Mönche seinen Namen:Basilianer. Scharf wandte er sich gegen die Simonie. Anfang des 6. Jahrhunderts dienten Basilius' Ordensregeln Benedikt von Nursia als Vorlage für sein Regelwerk. Seine Vorstellungen von Askese gehen aus vom Dualismus von Seele und Leib: durch Askese soll die Seele von den Fesseln des Leibes befreit werden. Ein Mönch ist der vollkommene Christ, der alle Gebote erfüllen kann.
Als Gast bei der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.in Konstantinopel360 lernte er die Lehren des Arianismuskennen. Sein engagierter Kampf gegen diese Irrlehre machte ihn zum erfolgreichen Lehrer der Christen. Zur Sicherung der Glaubenslehre versuchte er- allerdings ohne großen Erfolg - die Beziehungen zum römischen Bischof Damasuszu verbessern. Er erkannte in ihm aber nur den Führer der abendländischen Bischöfe; Einheit und Einigkeit der Kirche wurden für ihn nicht durch rechtliche Organisation geschaffen, sondern durch die Gemeinschaft gleichgesinnter Bischöfe, die dauernd durch Briefe und Botenverkehr verbunden sind.
364 wurde Basilius zum Priester geweiht und als rechte Hand des Bischofs == Eusebius in Caesarea. Als Kaiser Valens, ein Anhänger des Arianismus, 365 in Caesarea weilte, gab es lange Streitgespräche; Basilius blieb standhaft, was den Kaiser so beeindruckte, dass er später dem Metropoliten eine große Schenkung zueignete. Mit diesen Mitteln gründete Basilius die geistliche StadtBasilias, die aus Kranken- und Armenhäusern bestand und ein Aussätzigenasyl unterhielt. 368 machte er sich einen Namen, als er energische Maßnahmen gegen eine Hungersnot ergriff. 370 wurde zum Nachfolger von Eusebius als Metropolit vonKappadokiengewählt, er war damit Vorgesetzter von 50 Bischöfen.
In Briefwechseln mit Athanasios von Alexandria und Papst Damasus I.bemühte er sich, die Splatung der Kirche von Antiochien abzuwenden.
Basilius' positive Stellung zur spätantiken Kultur prägte die nachfolgende Theologie. Seine Zitatesammlung Philokalia erweist ihn als Verehrer vonOrigenes. Er veröffentlichte zahlreiche Werke, darunter drei gegen den Eunomius, dem Führer des Arianismus, gerichtete Bücher. Seine dogmatische Abhandlung De Spiritu Sancto, Über den Heiligen Geist, bereitete die Lehre des 1. Konzils von Konstantinopel vor. Die Moralia sind eine Sammlung asketischer Sittenregeln. Aus seiner Feder stammt auch die als Liturgie des heiligen Basilius bekannte Messordnung, die in ihren Grundzügen noch heute in orthodoxen Gottesdiensten Verwendung findet. Für Kultur- und Sittengeschichte lehrreich sind die 23 Reden, Predigten sowie Lobreden auf Märtyrer.
Als erster hat Basilius die genaue Formel mia ousia, treis hupostaseis,ein Wesen, drei Personen, für die Trinität vorgeschlagen und entsprechend der alten Formulierung von Tertullian,una substantia, tres personae. Die Gottheit des Heiligen Geistes hat er nur vorsichtig gelehrt, für ihn geht der Geist aus dem Vater durch den Sohn.
Die Christen seien berufen, den Staat zu durchleuchten, lehrte Basilius. Bis in die Westkirche reichte sein Einfluss, mit Ambrosius von Mailand stand er in regem Austausch. Spätere Legenden bringen Basilius in Verbindung mit Kaiser Julian Apostata, der das ihm von Basilius dargereichte Gerstenbrot zurückwies und Basilius als Gegengabe Heu reichen ließ. Ein Ritter Mercurius, der durch Kaiser Julian Apostata gemartert worden war, bewirkte - wie Basilius zuvor schaute - den mystischen Tod des Julian.
Basilius starb nach längerer Krankheit im Alter von 49 Jahren.
Basilius, sein Bruder Gregor von Nyssa und sein Freund Gregor von Nazianz werden gemeinhin die großen Kappadokier genannt; Basilius gilt der West- wie der Ostkirche als Kirchenvater, 1568 wurde er von der katholischen Kirche zum Kirchenlehrerernannt.
In der griechisch-orthodoxen Kircheist Vasilii einer der populärsten Heiligen. Selbst in den Städten haben sich bäuerliches Brauchtum und volkstümliche Neujahrssitten an seinem Gedenktag erhalten. Er ist der Schutzheilige der Kinder und Hüter der Schifffahrt, gilt als wohltätig und hilfsbereit.
Attribute:Mönch mit Büchern und Totenkopf
Patronder Kinder und der ostkirchlichen Mönche; der Seefahrt
Bauernregel:Wie der Basillus, so der September.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Catholic Encyclopedia: Leben
Catholic Encyclopedia: Liturgie
Catholic Encyclopedia: Ordensregeln
Basilius'Mahnwort an die Jugend über den nützlichen Gebrauch der heidnischen Literatur gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg.
Einige Kapitel aus Basilius' Schrift Über den heiligen Geist hat Carmen Roman übersetzt und online gestellt.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Gedenktag katholisch: 2. Januar
gebotener Gedenktag
Todestag: 25. Januar
Gedenktag evangelisch: 8. Mai (EKD)
10. Januar (LCMS)
14. Juni (ELCA)
Gedenktag anglikanisch: 2. Januar
Gedenktag orthodox: 25. Januar
30. Januar
Übertragung der Reliquien im Jahr 950: 19. Januar
Gedenktag armenisch: 25. Januar
liturg. Feier am 6. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag
und am 1. oder 2. Samstag nach Theophanie (elfter Gedenktag im Theophaniefestkreis)
Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)
Erzischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
* um 330 auf dem Landgut Arianz bei Nazianz, heute Güzelyurtin der Türkei
† 25. Januar um 390 daselbst
Fresko im Kloster Simonopetra auf dem Athos, 18. Jahrhundert
Gregor war ein reicher, gebildeter Adliger, geboren auf dem bescheidenen Landgut Arianz bei Nazianz in Kappadokien. Seine Mutter Nonawar eine fromme Christin, die ihren Mann, Gregor von Nazianz den älteren, zum christlichen Glauben brachte. Erst spät kam Gregor auf die Welt. Er studierte in Cäsarea - dem heutigen Kayseri, in Alexandria, wo er Athanasiuskennenlernte, und gegen 348 in Athen, wo er er Basiliusbegegnete, mit dem ihn eine lebenslange innige Freundschaft verband, und wo er den späteren Kaiser und Christenverfolger Julian Apostata kennen lernte, dessen Untaten er prognostizierte.
Durch seinen Vater wurde er 360 getauft und zum Priester geweiht. Danach begab er sich in die Einsamkeit zu Basilius, der mit einigen Gleichgesinnten am Fluss Iris in strenger klösterlicher Zucht lebte. Ungern trennte er sich, als ihn sein Vater 362 nach Nazianz zurück rief, damit er ihm in seinen bischöflichen Angelegenheiten beistehe.
372 brachte Basilius, inzwischen Bischof von Cäsarea - dem heutigen Kayseri-, Gregor dazu, die Leitung der Diözese von Sasima zu übernehmen, er konnte jedoch sein Amt nicht ausüben, weil er sich gegen die anderen Bischöfe nicht durchsetzen konnte. Gregor fügte sich und verwaltete weiterhin das Amt seines Vaters, bis dieser, hundertjährig, starb. Ab 379 leitete Gregor die nicänische Gemeinde in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. Aus dieser Zeit stammen fünf Diskurse über die Dreieinigkeit, welche seinen theologischen Ruf als führenden Kirchenvaterdes 4. Jahrhunderts begründeten.
Byzantinische Ikone, 14. Jahrhundert: Gregor, Johannes Chrysostomus und Basilius der Große
Gregor fand sich mitten in der Auseinandersetzung mit dem Arianismuswieder. Nur wenige Rechtgläubige hielten noch zu ihrem Bischof, der von allen Seiten schmähliche Angriffe bis zur tätlichen Verfolgung seiner Person zu erdulden hatte. Gregor gründete in seinem Haus die Kirche Sankt Anastasia,Auferstehung, denn er war fest davon überzeugt, dass der rechte Glaube wieder auferstehen würde, den er durch Wort und Beispiel zu verbreiten versuchte. Nach dem zweiten Allgemeinen Konzil, dem 1. Konzil von Konstantinopel, wurde Gregor 381 von Kaiser Theodosius zum Erzbischof von Konstantinopel erhoben, damit er die Kirche nach den Wirren des Arianismus wieder ordne. Da ihm jedoch seine Feinde keine Ruhe ließen und seine Wahl anfochten, dankte er 383 mit einer ergreifenden Predigt ab, um eine Ausweitung des Schismas zu verhindern. Er zog sich dann endgültig auf sein Landgut Arianz zurück. Hier verbrachte er seine letzten Jahre, die er ganz seiner literarischen Betätigung widmete; er konnte nun zu den theologischen Fragen seiner Zeit, vor allem der Trinitätslehre und Christologie, gründlich Stellung nehmen. Jahrelang ertrug er eine sehr schmerzhafte Krankheit, bis er um 390 durch den Tod erlöst wurde.
Gregor war ein begeisternder Prediger, schrieb Briefe und Gedichte und war ein bedeutender Mystiker. 45 seiner Predigten, 243 Briefe sowie 407 dogmatische und moralische Verse sind erhalten. Er gilt als einer der ganz großen Theologen der Kirche. Zusammen mit seinem Freund und Lehrer Basilius dem Großen und mit Gregor von Nyssa war er der Begründer der Orthodoxie gegen den Arianismus, der die Göttlichkeit Christi leugnete. Er bekämpfte die Lehre, wonach der Heilige Geist Gottes Geschöpf sei, die Leugnung der menschlichen Natur Christiund die Taten von Julian Apostata.
Gregor gehört zu den orthodoxen Kirchenväternund wird seit dem 5. Jahrhundert wegen seiner überzeugenden Verteidigung des christlichen Glaubens als der Theologe bezeichnet. Seine Gebeinewurden 950 von Arianz - dem heutigen Güzelyurt- nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul- gebracht und in die Apostelkirche übertragen; daran gedenkt die Orthodoxe Kirche am 19. Januar. Während des 4. Kreuzzuges wurden Reliquien nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1204 nach Romgebracht, sie ruhten dann in der Peterskirche, bis Papst Johannes Paul II.sie im Jahr 2004 dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel zurück gab. Weitere Reliquien sind in Moskauzu finden.
Attribute:Bischof am Schreibpult, Taube
Patronder Dichter; für gute Ernte
Catholic Encyclopedia
Die Hintergründe der Rückgabe der Reliquien an den orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel und die Meinungsverschiedenheiten schildert Paul Kreiner in seinem Zeitungsartikel Disput um heilige Gebeine.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Basilius_der_Gr…