Josef O.
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Der Einzug in Jerusalem. Joh. 12,12-19: Am Tag darauf hörte die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen …Mehr
Der Einzug in Jerusalem.

Joh. 12,12-19: Am Tag darauf hörte die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. Die Leute, die bei Jesus gewesen waren, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legten Zeugnis für ihn ab. Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen: weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach.
Josef O.
Nochmal ein bisschen anders formuliert: Am Palmsonntag endlich kommt er, der wahre und einzige Führer Israels, dem das Volk Lieder singt und Lobpreis darbringt.
Deshalb ruft ihm das Volk "Hosanna!" zu, sogar "Hosanna in der Höhe!"
Die christliche Liturgie hat diesen Ruf wie schon erwähnt in das Sanctus vor dem Hochgebet integriert, so dass wir auf diese Weise immer ein klein bisschen Palmsonntag,…Mehr
Nochmal ein bisschen anders formuliert: Am Palmsonntag endlich kommt er, der wahre und einzige Führer Israels, dem das Volk Lieder singt und Lobpreis darbringt.
Deshalb ruft ihm das Volk "Hosanna!" zu, sogar "Hosanna in der Höhe!"
Die christliche Liturgie hat diesen Ruf wie schon erwähnt in das Sanctus vor dem Hochgebet integriert, so dass wir auf diese Weise immer ein klein bisschen Palmsonntag, Kommen des Herrn, Einzug Christi feiern. Und das ist ja auch gemeint, wenn wir daran glauben, dass er im anschließenden Hochgebet in Brot und Wein gegenwärtig wird.
"Hosanna" kommt vom hebräischen "hoschia na" und das bedeutet wörtlich "rette uns, bitte". Wie bei unserem "Herr, erbarme dich" ist auch beim "Hosanna" aus dem Bittruf schon zu biblischen Zeiten ein Jubelruf geworden. Und wieder wird aus einem uralten Gebet zitiert, diesmal Ps 118: "Ach, Herr, bring doch Hilfe! Ach, Herr, gib doch Gelingen! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Wir segnen euch vom Haus des Herrn her." [Ps 118,25f]
Auch das ist wieder interessant für die Entwicklung unserer Liturgie, denn eben dieser Psalm 118 ist ja zu dem Osterpsalm schlechthin geworden, dessen Auferstehungsverse wir in wenigen Tagen in der Osternacht vor dem Evangelium hören werden. Mit diesem Kommen des Retters aus seinem Grab schließt sich der Kreis mit seinem jetzigen Kommen in die heilige Stadt.

Dass der so zugleich gepriesene und gebetene Retter "im Namen des Herrn" [Mk 11,9] kommt, meint: er kommt in der Vollmacht und der Kraft Gottes selbst. Das Volk hat Jesus also zumindest am Palmsonntag als den Messias erkannt. Sein Kommen in die heilige Stadt kündigt das Kommen des neuen Davidsreiches an, das allerdings durch den Tod und die Auferstehung Christi ganz anders erscheinen wird, als die Frommen es sich damals erwartet haben...

... daher hat sich innerhalb weniger Tage alles ins Gegenteil verkehrt: Hochgelobt und gefeiert zieht er ein und nicht einmal eine Woche später wird er von demselben Volk zum Tode verurteilt und gekreuzigt. Aus Enttäuschung: "Man lässt sich nicht als König verehren, wenn man gar keiner ist."
Die Macht, die Jesus beansprucht, passt nicht in die Ordnung der Welt!

Von der Ankündigung seiner Geburt bis zu heutigen Palmsonntag wird Jesus im Neuen Testament 20mal mit diesem Titel "Sohn Davids" angerufen und immer geht es um die Hilfe, die Rettung, die Erlösung, die er im Namen und in der Kraft Gottes bringen möge.
So begleiten wir ihn in dieser heiligsten Woche zum Kreuz und zum Grab und singen ihm dort unser Hosanna, rufen ihn im Bewusstsein unserer Schuld an: "Rette uns bitte, Sohn Davids!", damit wir auch erlöst und befreit das Halleluja seiner Auferstehung anstimmen können.
Josef O.
In dem Ruf: "Hilf doch, Sohn Davids!" liegt die ehrende Anerkennung, dass Jesus der einzige ist, der den Feind schlagen und das Schicksal wenden kann.
Zugleich klingt daraus der Jubel darüber, dass er in der Vollmacht Gottes kommt, um das zu tun.
Hosianna rufen heißt: Christus huldigen. Das ganze Jahr über singt die Kirche täglich diesen Ruf. Er hat seinen festen Platz in jeder Eucharistiefeier.…Mehr
In dem Ruf: "Hilf doch, Sohn Davids!" liegt die ehrende Anerkennung, dass Jesus der einzige ist, der den Feind schlagen und das Schicksal wenden kann.
Zugleich klingt daraus der Jubel darüber, dass er in der Vollmacht Gottes kommt, um das zu tun.
Hosianna rufen heißt: Christus huldigen. Das ganze Jahr über singt die Kirche täglich diesen Ruf. Er hat seinen festen Platz in jeder Eucharistiefeier. Bevor der Priester die Worte Jesu aus dem Abendmahlssaal spricht, esst das Brot, trinkt den Wein, begrüßt die Gemeinde Christus, der in seinem Leib und Blut in ihrer Mitte gegenwärtig wird. Sie singt das Sanktus, das Heilig, heilig. "Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe." - Es ist ein Ruf der Erfurcht vor der Größe Gottes und ein Willkommensgruß gleichermaßen. Der große Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, Gott, der in seiner Allmacht alles in der Hand hat, dieser Gott kommt nun zu der feiernden Gemeinde.
Jesus wurde am Palmsonntag mit diesem Ruf in Jerusalem begrüßt. Wenige Tage bevor er sein Leben am Kreuz dahin gab. Wenige Tage bevor er in seiner Auferstehung das Werk der Versöhnung vollendete.
Die Gemeinde heute singt diesen Ruf wenige Augenblicke bevor sie den Tod und die Auferstehung Jesu feiert, das Geheimnis ihres Glaubens. Auch im Sanctus der Messe ist er ein Willkommensgruß, nämlich an den sakramental gegenwärtig werdenden Christus.
4 weitere Kommentare von Josef O.
Josef O.
Der Evangelist Markus berichtet, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, um dort das Osterfest zu feiern. Einige Tage vor dem Fest kommt er dort an. Er reitet auf einem jungen Esel und die Menschen bereitem ihm einen begeisterten Empfang: "Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg. Die Leute, die vor …Mehr
Der Evangelist Markus berichtet, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, um dort das Osterfest zu feiern. Einige Tage vor dem Fest kommt er dort an. Er reitet auf einem jungen Esel und die Menschen bereitem ihm einen begeisterten Empfang: "Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!" [Mk 11, 8-10] Es ist der Jubelruf des Volkes, der den Palmsonntag prägt. Hosanna! Hochgelobt sei der da kommt im Namen des Herrn!
Hosianna ist ein festlicher Fleh- und Jubelruf - Hosianna bedeutet im Hebräischen "Hilf doch" und besteht eigentlich aus den beiden Wörtern "Hoschia Na". Er bildet eine immer wiederkehrende Anrufung, die Eingang in die Hallel-Gebete, die Lobpsalmen, gefunden hat. Im Laufe der Zeit – auch schon in der jüdischen Liturgie – Bedeutungswechsel hin zu einem Heilsruf, den Christen am Palmsonntag singen und der sich in der katholischen, orthodoxen und evangelischen Eucharistiefeier bzw. Abendmahlsliturgie auch im Sanctus findet.
HOSANNA ist ein ganz kurzes Gebet, ein Glaubensbekenntnis: Hilf, Herr! - aramäisch "hoscha na" [davon leitet sich die Form "hosanna" des griech. Neuen Testaments und der katholischen Liturgie her] bzw. hebräisch "hoschia na", wovon sich das "hosianna" ableitet, ist mit der hebräischen Form des Namens "Jesus", "Jehoshua" [Jahwe ist Hilfe, Gott rettet] verwandt!
H O S A N N A ! H I L F, H E R R ! Dieser Ruf ist an Gott gerichtet und bittet, dass Gott mit seiner Macht dem Sohne Davids, dem Messias, hilfreich beistehe.
Dieser Ruf war eine liturgische Form, die am Laubhüttenfest beim täglichen Umzug um den Altar gebraucht wurde. Es war ein festlicher Jubelruf aus Psalm 118[117],25.

Beim Einzug Jesu in Jerusalem war dieser Gebetsruf für den von Gott gesandten Davidssohn ein Bekenntnis zu seiner Messianität und damit zugleich eine Huldigung, die dem Davidssohn dargebracht wurde.

Jesus zieht in Jerusalem ein unter dem Zuruf: "Hosianna dem Sohn Davids." David war der Volksheld, der mächtig aufgeräumt hatte unter den Feinden des Landes. An seiner Person hing damals alles. Kein anderer hätte so durchgreifend das Schicksal seines Volkes gestalten können.
Josef O.
Den Einzug Jesu in Jerusalem zu feiern, mit Palmen in der Hand, dieselben Akklamationen singend, ist eine Art zu bekräftigen, dass wir an den endgültigen Sieg Christi glauben, dass sein Königreich das einzige Ziel unseres Lebens ist, und dass Jerusalem auf seine Weise das mystische Zentrum der Welt darstellt. Wir erinnern uns so daran, dass unsere Taufe uns zu Bewohnern dieses Reiches gemacht hat …Mehr
Den Einzug Jesu in Jerusalem zu feiern, mit Palmen in der Hand, dieselben Akklamationen singend, ist eine Art zu bekräftigen, dass wir an den endgültigen Sieg Christi glauben, dass sein Königreich das einzige Ziel unseres Lebens ist, und dass Jerusalem auf seine Weise das mystische Zentrum der Welt darstellt. Wir erinnern uns so daran, dass unsere Taufe uns zu Bewohnern dieses Reiches gemacht hat und dass unser ganzes Leben offen sein soll für sein Kommen in Herrlichkeit, wenn Gott alles in allem sein und Christus als der einzige König der gesamten Schöpfung erscheinen wird.
Josef O.
Davon zwei wichtige Abschnitte:
Nach der erfahrenen freundschaftlichen Aufnahme in Bethanien bei Martha und Maria verlässt Jesus dieses Dorf, wo er seinen Freund Lazarus wieder zum Leben erweckt hatte, und steigt hinab zur heiligen Stadt, um dort das Pascha-Fest zu feiern. Während seine Gegner danach trachten, sich seiner zu bemächtigen, trifft er auf eine ihm zujubelnde Menge, die ihn wie ein …Mehr
Davon zwei wichtige Abschnitte:
Nach der erfahrenen freundschaftlichen Aufnahme in Bethanien bei Martha und Maria verlässt Jesus dieses Dorf, wo er seinen Freund Lazarus wieder zum Leben erweckt hatte, und steigt hinab zur heiligen Stadt, um dort das Pascha-Fest zu feiern. Während seine Gegner danach trachten, sich seiner zu bemächtigen, trifft er auf eine ihm zujubelnde Menge, die ihn wie ein königliches Gefolge bis zu den Toren der Stadt begleitet. Durch die Auferweckung des Lazarus hat Jesus über den einzigen Feind triumphiert, der noch unbesiegbar galt: den Tod. Von da an kann er den Sieg seines Reiches verkünden und feierlich in Jerusalem einziehen, auf dem Reittier der Königseinführung sitzend [1 Kön 1,33], die Verehrung seiner Anhänger empfangend nach der Tradition des "freudigen Einzugs" [2 Kön 9,13]; zugleich erfüllte sich so die Prophezeiung des Sacharja: "Juble laut, Tochter Zion! Sieh, dein König kommt zu dir. Er reitet auf einem Esel." [Sach 9,9]. Schon die Ausrufe Simeons und Hannas bei der Darstellung Jesu im Tempel waren eine erste Realisierung dieser Prophezeiung, die sich vollkommen bei der Himmelfahrt erfüllen wird, wenn der Herr ins himmlische Jerusalem eintritt, nach der Erniedrigung des Kreuzes, in der Erwartung seiner Wiederkunft, wenn er mit allen Heiligen wiederkommen wird auf dem Ölberg [vgl. Sach 14,4-5]. Die verlesene Evangelienperikope unterstreicht diese messianischen Charakteristika durch die Erwähnung der Palmen, den Ausruf "Sohn Davids und König Israels", auf Jesus bezogen, und den Gesang des Hosanna.
Josef O.
Am Sonntag, der Ostern vorausgeht, feiert die Kirche den messianischen Einzug Jesu in Jerusalem, der heiligen Stadt. Es ist zugleich der Beginn der Heiligen Woche, beginnend mit den Vigilien am Vorabend und dem Wechsel der liturgischen Farbe von violett zu rot.
Hier habe ich viele schöne Anmerkungen zum Palmsonntag gefunden:
jerusalem.cef.fr/…/143-palmsonntag