Pazzo 2
1191

Die "Teufelspredigt" - Folge 6 - Einigkeit; Der Hölle Qualen;

Einigkeit

"Ihr sollt zusehen, dass ihr einig bleibt; ihr sollt zusammenhalten, es soll einer für den andern stehen, ihr sollt eure Versuchungen einander entdecken und einander helfen.


Ihr sollt' s sonst niemandem sagen. Wenn ihr einig bleibt und zusammenhaltet, auch einer für den andern steht, so vermag die ganze Hölle nichts wider euch; denn wenn wir einen haben, so kommt der andere und jagt uns fort. Wenn es nur einer wäre, der so: + machte, so hätten wir noch Hoffnung, ihn zu besiegen; aber wo mehrere zusammenhalten, können wir nichts machen; denn wenn wir schon mehrere hätten, ja, wenn wir alle hätten bis auf einen, so jagt er uns von allen. O wehe uns, wir haben es verloren! Ihr werdet noch viel zu leiden haben und zu streiten, aber wenn ihr nur einig bleibt und zusammenhaltet, auch Glauben und Vertrauen behaltet, so werdet ihr siegen. Streitet, streitet brav!

Ihr könnt es nicht glauben, wie viel Nutzen ihr schafft, wie viele Seelen ihr gewinnt. Es ist nicht nur für das Leben, sondern auch für den Tod, wie für einen Soldaten, der sich in den Waffen übt. Ja, in dem Tode darf kein Teufel zukommen, wenn ihr im Leben so streitet. Ihr werdet in kurzer Zeit viele Brüder bekommen, aber nicht große, nur kleine. Die Sache wird stark um sich greifen; wenn ihr zusammenhaltet und brav streitet, so könnt ihr noch die Schweiz retten.

-Wie es dem Allerhöchsten gefallen hat, durch Einfältige den Glauben einzuführen, also hat es ihm gefallen, auch dieses Werk durch Einfältige einzuführen. Wir werden euch noch viele Fallstricke legen, aber wenn ihr zur großen Frau ruft, so wird sie für euch bitten; auch wenn ihr zu den Eltern haltet, was ihr euch vorgenommen habt, so werdet ihr siegen.

Sehet und betrachtet, was der Allerhöchste für euch tut! Der Teufel muss euch predigen, und ihr glaubt es nicht.

Der Teufel muss euch die Wahrheit predigen. Welch ein Wunderding! Zum selbst eignen Schaden und wider meinen Willen muss ich es tun.

Der Hölle Qualen

O wehe mir, o wehe uns, o wehe uns, o wehe uns, und in alle Ewigkeit wehe, o wehe uns, o wehe uns, es ist in alle Ewigkeit keine Hoffnung mehr für uns, o wehe uns, o wehe uns! Was haben wir verloren!"

(Die Worte kann man schon schreiben, aber die Aktion kann man weder schreiben noch sagen. Niemand kann es glauben, wie etsetzlich es anzuhören und anzusehen war, besonders da er die Verzweiflung vorstellte. Die verzweifelte Stimme und die Gesichtszüge, das entsetzliche und klägliche Wehrufen, die entsetzliche Beängstigung, das Wüten und Pochen des Herzens durchdrangen einem Leib und Seele, ja, das Mark in den Beinen.) -

Das ist die "Teufelspredigt", wie Vater Wolf sie aufgezeichnet, und der er nachfolgenden Anhang beigefügt hat:

* * *

Folge 1: Verführung zum Ungehorsam; Fürbitte der großen Frau;
Folge 2: Festtage; Predigt; Versammlungen;
Folge 3: Taufe und Beichte; Beim Sterben; Freuden des Himmels;
Folge 4: Versuchungen; Gute Meinung und Gebet; Das heilige Meßopfer;
Folge 5: Kraft des Kreuzzeichens; Im Namen Jesu;
Folge 6: Einigkeit; Der Hölle Qualen;
Folge 7: Mahnung Vater Wolfs und Bericht über die Begebenheit; Unterzeichnete;

Meine Homepage - Teufelspredigt
Fiat voluntas tua shares this
25