Iacobus
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Wien: Neulerchenfelder Kirche wird orthodox. Die Neulerchenfelder Pfarrkirche wird nun endgültig den Serbisch Orthodoxen übergeben. www.heute.at, 05.03.2014, S. 13.Mehr
Wien: Neulerchenfelder Kirche wird orthodox.

Die Neulerchenfelder Pfarrkirche wird nun endgültig den Serbisch Orthodoxen übergeben.
www.heute.at, 05.03.2014, S. 13.
Iacobus
elisabethvonthüringen
Schönborn korrigiert Zahl der Pfarrschließungen
Unter dem Titel „Pfarre neu“ strukturiert die Erzdiözese Wien die Pfarren um. Kardinal Christoph Schönborn sagt, dass die kolportierte Zahl von 300, die es in Zukunft statt der 660 Pfarren geben soll, nicht richtig sei.
Mehr dazu in noe.orf.at/radio/stories/2635088/
Weitere Kirchenschenkungen möglich
In Wien findet heute die letzte Messe in der Kirche …Mehr
Schönborn korrigiert Zahl der Pfarrschließungen
Unter dem Titel „Pfarre neu“ strukturiert die Erzdiözese Wien die Pfarren um. Kardinal Christoph Schönborn sagt, dass die kolportierte Zahl von 300, die es in Zukunft statt der 660 Pfarren geben soll, nicht richtig sei.
Mehr dazu in noe.orf.at/radio/stories/2635088/
Weitere Kirchenschenkungen möglich
In Wien findet heute die letzte Messe in der Kirche der Pfarre Neulerchenfeld in Ottakring statt, danach wird die Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde übergeben. Weitere Kirchen könnten folgen, ab 2015 werden in Wien Pfarren zusammengelegt.
Mehr dazu in wien.orf.at/news/stories/2634758/
Iacobus
Die Kirche in der Pouthongasse 16a wird verkauft, jene in der Neulerchenfelder Straße 47 verschenkt
Zwei Kirchen wechseln den Besitzer - unter ganz verschiedenen Vorzeichen.
Von Mathias Ziegler
Wien. Sonntag, 8.30 Uhr, Pouthongasse 16a: In der Pfarrkirche St. Antonius von Padua im 15. Bezirk feiern knapp 20 Gläubige die Heilige Messe - in den Bänken wäre Platz für mindestens 200.
Sonntag, 9.30 …Mehr
Die Kirche in der Pouthongasse 16a wird verkauft, jene in der Neulerchenfelder Straße 47 verschenkt

Zwei Kirchen wechseln den Besitzer - unter ganz verschiedenen Vorzeichen.

Von Mathias Ziegler

Wien. Sonntag, 8.30 Uhr, Pouthongasse 16a: In der Pfarrkirche St. Antonius von Padua im 15. Bezirk feiern knapp 20 Gläubige die Heilige Messe - in den Bänken wäre Platz für mindestens 200.

Sonntag, 9.30 Uhr, Neulerchenfelder Straße 47: In der Pfarrkirche Neulerchenfeld im 16. Bezirk feiern knapp 40 Gläubige die Heilige Messe - in den Bänken wäre Platz für mindestens 350.

Betrachtet man beide Szenen, erscheint es nur logisch, dass beide Pfarrkirchen noch vor dem Sommer an orthodoxe Kirchen übergeben werden. Doch es gibt ein paar grundlegende Unterschiede. So wird St. Antonius an die rumänische Orthodoxie verkauft (der Preis wird nicht genannt), Neulerchenfeld hingegen samt Pfarrhof an die serbische verschenkt. Und während in St. Antonius der Pfarrgemeinderat einstimmig den Verkauf beschlossen hat, tobt in Neulerchenfeld seit 2010, als die Erzdiözese die Schenkung ankündigte, ein kircheninterner Konflikt, der die offizielle Auflösung der Pfarre mit 31. August 2013 überdauert.

"Ich wurde strafversetzt"

Denn viele Gemeindemitglieder in Neulerchenfeld sehen nicht ein, dass am 9. März Schluss sein soll: Da wird eine Heilige Messe samt Prozession zur künftigen Heimatpfarre Maria Namen gefeiert. Und zwar nicht wegen der 40 Gottesdienstbesucher um 9.30 Uhr, sondern wegen der 500 bis 800, die Sonntag für Sonntag aus ganz Wien zur polnischen Messe um 11 Uhr hierher pilgern und die Kirche damit zu einer der bestbesuchten in der ganzen Erzdiözese machen. Und die nun nach neun Jahren in Neulerchenfeld in die kleinere Piaristenkirche Maria Treu im 8. Bezirk übersiedeln müssen. "Die Serben werden die Kirche nach ihren Bedürfnissen umbauen, dann wird eine katholische Messe mit 500 Gläubigen kaum möglich sein", erklärt Michael Prüller, seit März 2011 Sprecher von Erzbischof Christoph Schönborn, den Unterschied zu St. Antonius, wo die Rumänen der kleinen verbleibenden katholischen Gemeinde dezidiert einen Seitentrakt überlassen.
"Wir wurden einfach überfahren. Man hat uns über die Schenkung informiert, aber nicht gefragt", erklärt Gerd Grün, einer der Neulerchenfelder Wortführer im Streit mit den Kirchenoberen. "Der Pfarrgemeinderat wurde am 4. Oktober 2010 erstmals über die bevorstehende Pfarrauflösung informiert, nachdem am 15. September Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche die Gebäude besichtigt hatten. Man hat also nur mit den Serben verhandelt und zugleich unserem damaligen Pfarrer Schweigen auferlegt, damit die Pfarrgemeinde nichts erfährt." Am 6. November 2010 wurden Kardinal Schönborn nach einer Messe in Neulerchenfeld 1300 Protestunterschriften übergeben. "Die einzige Reaktion war, dass die Entscheidung unwiderruflich und wohlüberlegt wäre", so Grün.
Pfarrer Tadeusz Cichon, der sich gegen die Auflösung kämpfte, ist mittlerweile in Grabern, 60 Kilometer von Wien, tätig. "Ich wurde strafversetzt", sagt er unverblümt. Und: "Mich hat der Nachbarpfarrer Ende Juni 2010 auf der Straße auf die Schenkung angesprochen. Ich dachte erst, er macht einen Scherz."

Für Liturgie besser geeignet

"Die Kommunikation mit der Pfarrgemeinde ist tatsächlich unglücklich verlaufen", sagt Prüller. "Es gab vor allem zu lange nur Gespräche mit dem Pfarrer und nicht mit den Gläubigen direkt." So drastisch wie geschildert sei es aber nicht gewesen: "Pfarrer Cichon wurde keineswegs Schweigen auferlegt. Und er wurde auch nicht strafversetzt, sondern wenn eine Pfarre aufgelöst wird, fällt eben auch der Pfarrer weg. Um zu verhindern, dass der Pfarrer von den einen den andern vor die Nase gesetzt wird, hat man beide Altpfarrer versetzt und ein neues Leitungsteam eingesetzt, auch mit einem polnischen Kaplan." Mit dem neuen Pfarrer verstehe man sich übrigens gut, sagt Grün.
Das sei aber nicht das Problem. Sondern, dass bis heute nicht schlüssig erklärt worden sei, warum ausgerechnet Neulerchenfeld verschenkt wird. "Es wurde immer mit schlecht besuchten Messen argumentiert - aber die übervolle polnische Messe wurde totgeschwiegen", ärgert sich Grün. Und er sieht nicht ein, dass man just jene Pfarre auflöst, die "finanziell besser dasteht als die Nachbarpfarre - braucht die womöglich unser Geld?"

Die Polen wiederum sind verärgert, weil "wir die Kirche in den vergangenen Jahren mit viel Mühe renoviert haben, und jetzt wird sie einfach hergeschenkt", sagt ein polnisches Gemeindemitglied. "Man hat uns sogar noch dabei zugeschaut, wie wir den Pfarrsaal erneuert haben."

Die Bindung der Polen zur Pfarrkirche wurde unterschätzt, sagt Prüller. Er erklärt aber auch, warum es aus Sicht der Erzdiözese sinnvoller war, Neulerchenfeld und nicht Maria Namen herzugeben: "Erstens die größere Baulast und auch, dass Neulerchenfeld einfach besser für die ostkirchliche Liturgie geeignet ist. Von der Zahl der ansässigen Messbesucher her waren beide etwa gleich, die Polen kamen ja eher von außerhalb, und das vor allem wegen Pfarrer Cichon." Maria Namen und Neulerchenfeld, die bis 1939 eine Pfarre waren, wieder zu vereinigen, lag aus demografischen Gründen auf der Hand: Die Zahl der Katholiken beträgt heute nur noch 15 Prozent von damals. Und waren im 15. Bezirk 1972 noch 87 Prozent der Einwohner katholisch, sind es heute 32 Prozent.

Eine Win-win-Situation

Die Erzdiözese hat aus ihren Fehlern gelernt und es in St. Antonius besser gemacht. Hier spricht Pfarrer Martin Rupprecht von einer Win-win-Situation: Er muss die Kirche nicht mehr erhalten, kann sie aber weiter nutzen. "Das Schöne ist, dass die Gemeinde schon jetzt an der orthodoxen Liturgie teilnimmt."

Die Zusammenlegung von St. Antonius mit den Pfarren Rudolfsheim, Akkonplatz, Neufünfhaus und Schönbrunn-Vorpark zur neuen Großpfarre Hildegard Burjan scheint mehr oder weniger reibungslos zu verlaufen. Wohl auch, weil Rupprecht nach Pensionierungen schon jetzt für vier der fünf Gemeinden zuständig ist. Daher wird es kaum personelle Veränderungen geben, dafür aber einen finanziellen Spareffekt und Vereinfachungen in Verwaltung und Seelsorge: Rudolfsheim wird zum Priesterstützpunkt und gemeinsamen Pfarramt, in den anderen vier Gemeinden gibt es dann eigene Leitungsteams aus Laien. "Das heißt, der Pfarrer muss nicht ständig rumhüpfen, das ist auch eine Entlastung", meint Rupprecht.
elisabethvonthüringen
Gestern sagte mir jemand, dass dieser Papst sehr clever agierte...er würde sich zur Erneuerung der kath. Kirche sowohl der Orthodoxen Kirche , als auch der Freikirchen (Charismatischen Christen) "bedienen"; sozialorientierte Protestanten und Schüllerbrüder sähe er wohl als Marginalie...
Vertrauen wir auf den Hl. Geist!!
<<<Lob gab es dann noch für die orthodoxe Theologie. “Die orthodoxe Theologie …Mehr
Gestern sagte mir jemand, dass dieser Papst sehr clever agierte...er würde sich zur Erneuerung der kath. Kirche sowohl der Orthodoxen Kirche , als auch der Freikirchen (Charismatischen Christen) "bedienen"; sozialorientierte Protestanten und Schüllerbrüder sähe er wohl als Marginalie...
Vertrauen wir auf den Hl. Geist!!

<<<Lob gab es dann noch für die orthodoxe Theologie. “Die orthodoxe Theologie ist ausgesprochen reich, und ich glaube, sie haben in diesem Moment große Theologen. Ihr Bild von Kirche und Synodalität ist fantastisch.“

<<Franziskus setzt auf Ökumene - auch mit Freikirchlern. In Lateinamerika ist das interkonfessionelle Klima von einem starken Gegeneinander zwischen den vielen (meist pfingstlichen) Freikirchen und der katholischen Kirche geprägt. Bergoglio war nicht nur nicht angesteckt von dem dort üblichen Lagerdenken, sondern pflegte enge, freundschaftliche Kontakte mit vielen freikirchlichen Christen und
arbeitete intensiv mit ihnen zusammen. Der berühmte evangelikale Prediger Luis Palau nennt Papst Franziskus seinen persönlichen Freund und berichtet in der „Christianity today“ mit Freude über die Bedeutung, die er diesem Pontifikat zumisst. <<
UNITATE!
im Gegenzug wäre es doch toll den unierten Kirchen in Osteuropa ohne Proteste ohnehin schlecht besuchte orthodoxe kirchen wieder den unierten zu geben nachdem sie vom gottlosen Kommunismus den orthodoxen geschenkt wurden
Eremitin
Hintergründe???? Ich empfinde wieder Trauer bei jeder Umwidmung und Auflösung einer katholischen Kirche.