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Leitfaden für das katholische Fasten durch das Kirchenjahr: So geht's!

(Quelle: katholisch-marianisch-papsttreu.blogspot.de)

Leitfaden: Katholisch fasten durch das Jahr – so geht's!

In der katholischen Kirche wird im Laufe des Kirchenjahres immer wieder mehr oder weniger streng gefastet: vor allem in der österlichen Bußzeit, in der aber sonntags (wie jeden Sonntag) fastenfrei ist. Der Freitag ist in der katholischen Kirche ein Abstinenztag, außer, wenn er auf ein Hochfest fällt. Dann gilt es nicht zu fasten, sondern zu feiern (selbstverständlich maßvoll). Vor der Fasten- und Bußpraxis schrecken viele zurück. Schade, denn das Fasten tut nicht nur dem Leib gut. Im Fasten liegen viele Gnaden und ein außerordentlicher Segen. Und auch die geistige Gesundheit profitiert enorm von der Fastenpraxis. Jesus selbst hat gefastet. Und wir sollten das auch tun. Vor allem Fastenkurse in Klöstern und Fastentage während Exerzitien können sehr lehrreich sein, wenn man das Fasten für sich entdecken möchte.

Vom Sinn des Fastens

Fasten um des Fastenwillens? Nein, das kann nicht sein. Warum erlässt die Kirche also solche Gebote?

Sie gibt uns eine Antwort in ihrer Liturgie, in den Fastenpräfationen:

Wir sollen uns in Bußgesinnung durch vermehrtes Gebet, Werke der Frömmigkeit und der Liebe auf die Feier des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Christi zu Ostern vorbereiten und so „mit geläutertem Herzen“ Gott näher kommen. Gott hilft uns, „das Böse zu überwinden“, „durch das Fasten des Leibes“ hält er „die Sünde nieder“, „er macht die teuflische List des Versuchers zunichte und lässt uns die Bosheit des Feindes durchschauen.“ Gott erhebt uns den Geist und „schenkt uns von neuem die Reinheit des Herzens.“ „Die Entsagung mindert in uns die Selbstsucht und öffnet unser Herz für die Armen.“

Christus selbst hat „durch sein Beispiel diese Zeit der Buße geheiligt“, als er 40 Tage lang in der Wüste fastete (vgl. Mt 4,1 f). Buße ist keine Erfindung der Kirche, sondern wird schon vom Herrn verlangt: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15 b)

Das Fasten soll uns zur wahren Freude in Christus führen (vgl. Phil 3,1). Will uns dieses Tun nicht recht froh machen, dann stimmt womöglich etwas daran nicht. Ist vielleicht eine gewisse Selbstgefälligkeit oder ein Zur-Schau-Stellen dahinter? „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten.“ (Mt 6,16)

Fasten hat mit Askese zu tun. Wir verzichten auf an sich Erlaubtes, um das in sich Unerlaubte (= die Sünde) leichter zu meiden.

Wie kann unser freiwilliges „Fasten“ neben dem bloß vorgeschriebenen nun konkret aussehen?

Der beste Schutz gegen Überheblichkeit sind kleine, verborgene, aber immer wieder geübte Opfer (vgl. Mt 6,18). Diese können - je nach Möglichkeit und Grad der Liebe - durchaus verschieden sein. Einige Anregungen:

Öfterer Messbesuch auch an Werktagen, Besuchung des Allerheiligsten, Einschränkungen und Verzicht bei Genussmitteln (Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Süßigkeiten …) und bei üppigen oder besonders schmackhaften Speisen, bewusste Fernsehaskese oder Einschränkungen bei Musik und Internet, Besuch bei Alten, Kranken, Einsamen, Unrecht ertragen, verzeihen, Spenden für Hungernde, bereitwilliges Ertragen von Schmähungen und Kränkungen ...

Papst Johannes Paul II. hat wiederholt zur Solidarität mit den Armen und Hungernden in der Welt aufgerufen: Der Glaube muss von konkreten Werken begleitet sein. Es ist daher auch nötig, sich der schweren Geißel des Hungers in der Welt bewusst zu werden, um neue Initiativen zu ergreifen und die bestehenden zu unterstützen, damit allen Hungernden Hilfe gebracht wird. Der Papst ist überzeugt, dass wir nur dann am Brot des ewigen Lebens, nämlich an Jesus Christus, Anteil zu haben verdienen, wenn wir teilen: Nur so können wir eines Tages für würdig befunden werden, alle gemeinsam an Gottes himmlischem Tisch zu sitzen.

Mehr zum Thema Bußpraxis, Fasten und Bußregeln:

katholisch-marianisch-papsttreu.blogspot.de/…/leitfaden-katho…

Der Link für zum gesamten Beitrag zum Thema Fasten mit dem Arbeitstitel: Leitfaden: Katholisch fasten durch das Jahr – so geht's!